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Euripides poeta Tragicorum princeps, in Latinum sermonem conversus, adiecto eregione textu Graeco. Cum annotationibus et praefationibus in omnes eius Tragoedias: autore Gasparo Stiblino. Accesserunt Iacobi Micylli De Euripidis vita... prolegomena quaedam. Item Ioannis Brodaei Turonensis Annotationes... Basel: Johannes Oporinus März 1562. Fol.
Um 1558 war, ohne Angabe von Druckort, Drucker und Jahr, in Frankfurt bei Peter Braubach eine griechische Ausgabe der Tragödien des Euripides erschienen, die als erste die erst 1545 in Rom erschienene Elektra mitenthielt. Sie erscheint auch als letzte in unserer Ausgabe. Diese bringt als erste eine lateinische Übersetzung sämtlicher nun bekannter Stücke, aus der Feder des Schlettstädters Gaspar Stiblinus, der in seinen Geleitworten von Schlettstadt Oktober 1558 und 1559 darauf hinweist, welchen Nutzen er aus der Bibliothek des Rhenanus, die ihm der Rat zu benützen erlaubt habe, und aus den Vorlesungen seines Freiburger Lehrers Johannes Hartung gezogen habe. Oporin, dem er noch einen griechischen Widmungsbrief beigibt, nennt er im Geleitbrief an den Leser einen zweiten Aldus unseres Deutschlands, ja einen Wiederhersteller und Erretter der Respublica literaria, dem man zu Dank verpflichtet sei. Erst aus Freiburg vom November 1560 datiert dann sein Geleitbrief an Oporin zu seiner Übersetzung der Elektra, für deren Scholien er nochmals auf seinen Lehrer Hartung hinweist. Weiter enthält unsere Ausgabe zwei kürzere Texte des 1558 gestorbenen Heidelberger Gräzisten Jacobus Micyllus (Molsheym) zur Biographie des Euripides und zur Tragödie allgemein, sowie einen Kommentar (Annotationes) zu elf Stücken von Johannes Brodaeus (Brodeau) aus Tours mit Widmungsbrief von Baptiste Sapin, Königlichem Rat in Paris, vom 1. Dezember 1561, der u.a. auch auf die schon früher in Basel erschienenen gelehrten Annotationes des Brodaeus zu den Epigrammata und zu Oppian hinweist (GG 302).
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Bibliothekskatalog IDS
Signatur: Bc I 46