GG 233

Dionysiou Longinou Rhētoros Peri hypsous biblion.

Dionysii Longini Rhetoris praestantissimi Liber de grandi, sive sublimi orationis genere. Nunc primum a Francisco Robortello Utinensi in lucem editus, eiusdemque Annotationibus latinis in margine appositis, quae instar Commentariorum sunt, illustratus... Basel: Johannes Oporin [1554]. 8°.

Nach einer Abschrift der heute in Paris aufbewahrten besten Handschrift der Schrift vom Erhabenen (Pergament 10. Jh.) die in der Überlieferung dem griechischen Rhetor Longinos zugeschrieben wurde (1. Jh. n. Chr.), hat der oberitalienische Humanist Francesco Robortello (Udine 1516 - Bologna 1567) - Professor in Lucca, Pisa, Venedig, Padua (u.a. 1552-1557), Bologna - 1554 den Text für deren Erstdruck hergestellt, dafür Fehler korrigiert, unverständliche Stellen mit *, Lücken mit mehreren Asterisci gekennzeichnet. Der Druck Oporins ist nur durch das Datum der Widmung datiert. Diese, in Stil und typographischer Gestaltung einer antiken römischen Ehreninschrift gehalten, datiert von Padua, 5. August 1554, und gilt Kardinal Ranuccio Farnese, einem Sohn des Herzogs Pier Luigi Farnese und Enkel Papst Pauls III. (Alessandro Farnese). Sowohl im Titel wie in der Widmung wird darauf hingewiesen, dass das Werk, "wiederbelebt", hier zum erstenmal erscheine. Nur ein Jahr später erschien der zweite Druck der ungewöhnlichen Schrift, welche die erhabene Gesinnung über die rhetorischen Schulregeln stellt, in Venedig bei Paulus Manutius; der Basler Erstdruck ist dem Venezianer Herausgeber noch nicht bekannt; die Druckvorlage, eine noch heute in der Marciana aufbewahrte Handschrift des 15. Jahrhunderts, bot eine weniger gute Überlieferung als diejenige, auf die der Basler Druck zurückgeht. Als Kommentar hat Robortello seiner Ausgabe reichhaltige Marginalien beigegeben.

Die Basler Bibliothek besitzt nur eine Photokopie des Tübinger Exemplars. Dieses hat Wilhelm Xylander im November 1555 dem späteren Tübinger Professor des Griechischen Martin Crusius, damals noch Rektor der Schule von Memmingen, geschenkt; am 2. November 1559 hat Crusius es durchgearbeitet gehabt, wie sein Eintrag zeigt.

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Bc VII 620

Illustrationen

Buchseite

Titelseite

Buchseite

2ar: Widmung vom 5. August 1554

Buchseite

2av: Anfang der Schrift vom Erhabenen

Buchseite

3iv/4ir: Schluss der Schrift vom Erhabenen mit einem handschriftlichen Eintrag des damaligen Besitzers Martin Crusius.