GG 159

Aesopi Phrygis Fabellae Graecae & Latinae, cum alijs opusculis... Basel: Johannes Froben Gamelion/Februar 1524. 4°.

Mit stolzem griechischem Kolophon - wie im Sammeldruck von 1521 - erscheint bei Froben zu Beginn des Jahres 1524 sein dritter griechischer Druck der Fabeln Äsops - insgesamt der siebente, nachdem sie 1521, mit allen Beigaben von 1518, in seinem umfangreicheren Sammeldruck der Scriptores aliquot gnomici (GG 35) erschienen waren (der in allen Nachschlagewerken von 1830 bis heute aufgeführte Druck Frobens von 1517 hat nie existiert; das mit falschem Datum katalogisierte Pariser Exemplar ist eines von 1518 (GG 19) ). Dieser Druck hatte sämtliche Autoren und anonymen Werke nur im griechischen Original enthalten, und darauf nimmt Froben, der aus diesem Fehler gelernt hat - bzw. wohl sein Korrektor in seinem Namen - in seiner neuen Vorrede, die uns zugleich die kirchlichen und politischen Verhältnisse der Zeit vor Augen führt, Bezug: Er biete ihm Äsop und andere Werke - die neuen Texte von 1521 sind wieder weggelassen - griechisch und lateinisch, da er festgestellt habe, dass die vorangehende Ausgabe, die nur griechisch gewesen sei, den Griechischanfängern, für die dieses Handbuch vor allem gemacht werde, weniger willkommen gewesen sei. Denn die Fortgeschrittenen zögen andere Autoren vor. Man müsse aber auch für die Anfänger sorgen. Und es passe heute manchem nicht, an eine Universität (Academia) zu gehen, wo es öffentliche Griechischlehrer (publici Graecarum literarum professores) habe, wegen der grossen Gespaltenheit (in altgläubige und der Reform anhangende Länder und Landesteile), die einen grossen Teil der Welt, vor allem aber die Universitäten (gymnasia) treffe, die Wissenschaften mit dem Untergang bedrohe, wenn nicht ein besserer Gott helfe. Wer sich somit zu Hause selbständig Griechischkenntnisse erwerben wolle, dem diene die lateinische Übersetzung als stummer Lehrer.

R b 60

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Rb 60

Illustrationen

Buchseite

Titelseite mit der Druckermarke von Johannes Froben.

Buchseite

2ar: Vorrede von Johannes Froben.

Buchseite

2av/3ar: Beginn der aesopischen Fabeln auf Griechisch und Lateinisch.

Buchseite

7Zr: Griechisches Kolophon

Buchseite

7Zr: Lateinisches Kolophon