GG 182
Hesiodus Graeco-Latinus cum schematismis, artificium inventionis, dispositionis & elocutionis continentibus. Ex quibus ratio cum fructu legendi explicandive authorem quemvis demonstratur... Authore Georgio Henischio Bartfeldensi, Medico & Mathematico Augustano. Basel: Officina Oporiniana durch Balthasar Han, Hieronymus Gemusaeus und die Erben des Bruders Polykarp März 1580. 8°.
Henischius hat die Gedichte Hesiods noch ein zweites Mal (vgl. GG 181), nun von Augsburg aus, in der Officina Oporiniana in Basel herausgegeben: diese zweite Ausgabe des Henischius in der Officina Oporiniana enthält nur je eine Übersetzung zu den drei Gedichten, zu den "Werken und Tagen" wieder die des Ulpius von 1539, die metrisch Vers für Vers übersetzt; zu den andern beiden Werken die Prosaübersetzungen. Den ca. 190 Seiten für die Werke und Übersetzungen stehen hier nun aber, auf der Titelseite angekündigt, auf fast 300 Seiten die Tabulae und Annotationes des Henischius gegenüber. In seiner Widmung von Augsburg, 1. Februar 1579, an Christoph Fugger geht er denn auch auf die Bedeutung der Literaturanalyse ein: Zitate bei den antiken Autoren belegten die weite Geltung Hesiods; Realia und Ausdruck seien bei ihm zu erlernen, Weisheit und Redefertigkeit, vor allem in den "Werken und Tagen": Morallehre, die zum Glück führe, und Naturlehre. Auf S. 11/12 folgt ein Exkurs über die Bedeutung der griechischen Sprache als der gewichtigsten unter den drei "exoticae" (vor Latein und Hebräisch also), dank ihrer "dicendi facultas" und der grossen Zahl bedeutender Autoren. Unter ihnen sei Hesiod ein zweiter Homer. Doch es sei gründliche Lektüre nützlich, wie man auch Paris nicht auf der Durchreise kennenlernen könne, nicht ohne Fremdenführer, und nicht eher als in zwei Jahren. Und wie für das Verständnis eines Bildes Bildanalyse nötig sei, so brauche es für die Dichtung Dichtungs- und Sprachfremdenführer. Hesiods "Werke und Tage" seien aber auch das Vorbild aller späteren Naturgedichte und aller Naturliteratur geworden. Die Widmung schliesst mit einem Lobpreis der Fugger, von den Vorfahren bis zu Christophs Bruder Georg.
B c VIII 101 Nr. 1
Bibliothekskatalog IDS
Signatur: Bc VIII 101:1