GG 255

vorhergehende GG-Nummer | nächste GG-Nummer

Herodiani omnibus modis summi Historici, de Romanorum Imperatorum vita & rebus Libri Graeci octo. Quibus etiam Angeli Politiani tralationem latinam, propter Graecae linguae imperitiores, adiunximus. Quo autem emendatiora & Graeca & Latina sint alijs aliorum aeditionibus, malumus conferendo quam nostra praedicatione deprehendi. Basel: Heinrich Petri August l535. 8°.

Mit dem einzigen Schmuck einer dreimal abgedruckten kleinen Kopfleiste von etwa 1523 lässt Petri die römische Kaisergeschichte Herodians aus dem dritten Jahrhundert - sie umfasst die Zeit von 180 bis 238 - im Druck ausgehen, ohne irgendeine Angabe eines Herausgebers oder Korrektors/Betreuers, nur mit zwei alten Widmungsvorreden des Übersetzers Polizian vom Ende des 15. Jahrhunderts. Diese Ausgabe mit der lateinischen Übersetzung "für die - fein gesagt - des Griechischen weniger Kundigen" ist geschickt so konzipiert, dass sowohl Text und Übersetzung zusammen, als auch die Übersetzung (die in der Doppelausgabe vorangeht) allein und vermutlich auch der griechische Text allein ver- und gekauft werden konnten. Aus der Geschenknotiz des Basler Exemplars lässt sich immerhin der Herausgeber dieses erst fünften Druckes des griechischen Textes - aber mindestens schon dreizehnten der Übersetzung - mit grosser Wahrscheinlichkeit eruieren: zwar datiert die Schenkung des Simon Grynaeus, des Basler Professors des Griechischen, ab 1532 der Theologie, an Heinrich Pantaleon erst von 1539, doch liegt Grynaeus als Herausgeber eines griechischen Werkes 1535 ohnehin so nahe, dass wir aufgrund dieser beiden Indizien in ihm mit einigem Recht den Herausgeber vermuten dürfen.

Ex libris Heinrici Pantaleonis, dann 1644 Remigius Faesch "Ex legato D. Max. Pantaleonis": B c V 110 Nr. 1

Signatur: Bc V 110:1