Benutzungshinweis
(abi) Der Katalog Opera poetica Basiliensia erfasst Drucke, vornehmlich des 16. Jahrhunderts, mit poetischem Inhalt, die in Basel gedruckt wurden und/oder in der Universitätsbibliothek Basel aufbewahrt sind. Er verzeichnet sowohl neulateinische Dichtung als auch Ausgaben klassischer Dichtung. Ebenso berücksichtigt sind Prosatexte, die sich mit der lateinischen Poesie befassen. Er soll dem Fachpublikum aller interessierten Richtungen einen Überblick über die entsprechenden Drucke bieten.
Auswahlkriterien
Unsere Auswahl basiert auf dem Basler Buchdrucker- und Verlegerkatalog (BBK), der in der Universitätsbibliothek Basel aufgestellt ist. Es war uns jedoch nicht möglich, alle Basler Drucke des 16. Jahrhunderts in Autopsie zu begutachten. Wir haben uns daher auf Werke mit lateinischem Titel konzentriert. Zudem haben wir alle Bibelausgaben und antiken Prosatexte ausgeklammert. Es wurden Drucke berücksichtigt vom Anfang des Buchdrucks bis 1600, sofern sie den nachfolgenden Kriterien genügten:
- Es wurden neulateinische poetische Texte, Ausgaben von antiken poetischen Texten (lateinische oder griechische in lateinischer Versübersetzung) und Prosa-Poetiken aus diesem Zeitraum berücksichtigt.
- Mischbände mit Poesie und Prosa haben wir berücksichtigt, wenn der poetische Teil einen Viertel oder mehr des Druckes ausmacht.
- Prosatexte, die von Gedichten eingeleitet werden, haben wir berücksichtigt, wenn sie Gedichte von mehr als drei Autoren enthalten und diese Gedichte zudem direkt hintereinander folgen.
Nicht berücksichtigt haben wir:
- Drucke von klassischen Autoren, bei denen die Herausgabe eines Kommentars oder einer Vorlesung zu den poetischen Texten im Vordergrund steht,
- und Drucke, die Sammlungen von Gedichtzitaten (quasi als publizierter Zettelkasten) darstellen.
Die Konzentration auf den BBK hat zur Folge, dass sich die Auswahl in erster Linie auf in Basel gedruckte Werke konzentriert. Eine ursprünglich geplante Ausweitung auf alle in der Universitätsbibliothek Basel aufbewahrten Drucke liess sich aus Zeitgründen nicht verwirklichen. Was wir hingegen aufgenommen haben, sind Drucke von anderen Orten, die den obigen Kriterien genügen und die mit poetischen Basler Drucken zusammengebunden sind. Desgleichen wurden von jedem aufgenommenen Druck alle Dubletten berücksichtigt und alle mit diesen Dubletten zusammengebundenen Drucke, die den obigen Kriterien entsprechen. Dadurch finden sich im Katalog auch einzelne Drucke, die weder aus Basel stammen noch mit Drucken, die aus Basel stammen, zusammengebunden sind.
Nicht berücksichtigt wurden Fotokopien oder Faksimile-Ausgaben von Drucken, deren Originale in der Universitätsbibliothek Basel nicht vorhanden sind. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden Drucke, die zwar im BBK verzeichnet sind, im Bestand der Universitätsbibliothek jedoch fehlen.
Alle so ausgewählten Drucke wurden bibliographisch erschlossen und mit Digitalisaten der Schlüsselseiten versehen. Hingegen erwies es sich als unmöglich, in der vorgegebenen Zeit alle Drucke auch mit einem ausführlichen Kommentar und einer inhaltlichen Erschliessung zu versehen. Kommentare und inhaltliche Erschliessung decken deshalb nur Basler Drucke neulateinischer Werke aus dem Zeitraum von 1500-1530 ab. Dadurch konnte insofern ein geschlossenes Korpus erreicht werden, als diese Zeitspanne die Blütezeit des Basler Humanismus und den Beginn der Reformation umfasst und kurz nach dem Tod Johann Frobens (1527) abschliesst.
Hinweise zur Benutzung der Indices
Aus dem oben Gesagten ergibt sich, dass die Indices, die in diesem Katalog angeboten werden, nicht alle den gleichen Bestand erschliessen: Die Indices von Autoren bis Widmungsempfänger erschliessen den gesamten in diesem Katalog erfassten Bestand. Hingegen decken der Index der Incipits, derjenige der erwähnten Personen und die Themen-Indices nur den Bestand der Basler Drucke neulateinischer Werke aus dem Zeitraum 1500-1530 ab, d.h. die Drucke, die auch einen Kommentar erhalten haben.
Die Indices sollen dabei verschiedene Bedürfnisse erfüllen: Die ersten fünf, Autoren bis Druckjahr, dienen der bibliographischen Erschliessung der Drucke.
Die drei Indices Vorbesitzer, Widmungsverfasser und Widmungsempfänger dienen der Provenienzforschung und beziehen sich auf handschriftliche Besitzervermerke, Widmungen, Exlibris und Besitzerstempel in den einzelnen Exemplaren, sofern sie mit einiger Sicherheit zu entziffern bzw. zu identifizieren waren.
Die letzte Gruppe der Indices dient der inhaltlichen Erschliessung. Der Index der Incipits umfasst (mit der genannten Beschränkung auf die kommentierten Drucke) alle Incipits von poetischen Texten und ihren Einleitungen. Der Index der erwähnten Personen umfasst alle zeitgenössischen Personen, die in den Gedichten und den Einleitungstexten der kommentierten Drucke erwähnt werden. Mit * (Sternchen) markierte Personen konnten nicht eindeutig identifiziert werden. Die fünf Themen-Indices schliesslich erschliessen die wichtigsten in den kommentierten Drucken vorkommenden Themen und – im Index Poetisch – Metren und Gattungen.
Hinweise zu den Kommentaren
Kommentiert wurden – wie erwähnt – nur die Basler Drucke von neulateinischen Dichtungen zwischen 1500 und 1530. Der Kommentar konzentriert sich dabei auf den Druck selbst: Er verzichtet auf ausführliche biographische Angaben zum Autor. Frühere Ausgaben werden zwar erwähnt, aber nicht ausführlich beschrieben. Spätere Ausgaben werden nicht berücksichtigt.
Wurde ein Text ein weiteres Mal gedruckt, dann werden die noch relevanten Teile des Kommentars der früheren Ausgabe im Kommentar der späteren Ausgabe wiederholt. Sie werden aber in kleinerer Schrift wiedergegeben, so dass der Leser leicht erkennen kann, welche Teile des Kommentars Wiederholungen sind und was sich in der späteren Ausgabe verändert hat.
Jedem Kommentar ist eine kurze Auswahlbibliographie beigegeben. Sie soll erste Hinweise auf weiterführende Literatur geben, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Danksagung
Dieser Sonderkatalog ist das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts der Universitätsbibliothek Basel mit dem Romanischen Seminar und dem Seminar für Klassische Philologie der Universität Basel. Wir danken dem Fonds zur Förderung von Lehre und Forschung, der Leonardo-Stiftung und der Max-Geldner-Stiftung für ihre grosszügige Unterstützung.