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Ioan. Thomae Freigii I. V. D. Paedagogus. Hoc est, libellus ostendens qua ratione prima artium initia pueris quam facillime tradi possint. Basel: Sebastian Henricpetri September 1582. 8°.

Der 1543 in Freiburg i. Br. geborene Johann Thomas Frey, latinisiert Freigius oder Frigius, bedeutender Jurist und fortschrittlicher Pädagoge, wirkte zunächst, nach Studien in seiner Vaterstadt, ab 1564 als Professor für lateinische Grammatik in Freiburg, nach Studien der Jurisprudenz ab 1567 in Basel hier 1570 als Dozent für Rhetorik; seit 1570 wieder in Freiburg als Professor für Dialektik, dann Ethik und Organon lehrend, wurde er 1575 wegen hugenottenfreundlicher Gesinnung und Verehrung für Petrus Ramus von der Universität ausgeschlossen. Ein Jahr war er in Basel als Korrektor tätig, dann als Rektor und Professor an der 1575 zunächst noch als Gymnasium gegründeten Akademie von Altdorf, in seinem letzten Lebensjahr 1582 bis zu seinem Tod an der Pest am 16. Januar l583 wieder in Basel, als Korrektor bei Sebastian Henricpetri. Bei Sixtus und Sebastian Henricpetri sind denn auch fast alle seine juristischen und pädagogischen Publikationen und seine Ausgaben von Schriften des Ramus herausgekommen.

Wenn auch wie mehrere andere Publikationen Freys aus praktischem Unterricht heraus entstanden (1575 hatte Freigius die 'Professio Regia' des Petrus Ramus behandelt), so bildet dieses Lehrbuch für die Anfangsgründe der freien Künste dennoch ein abgerundetes Werk für sich. Zu den Artes gehören hier auch alte und neue Fremdsprachen, sodass der lateinischen Grammatik eine griechische und eine hebräische folgen und ohne Grammatik nach einer 'méthode directe' ein lateinisch-französischer Dialog. Es handelt sich um das private Lehrmittel, mit dem Freigius seine ältesten Söhne Johann Thomas und Johann Oswald zu Hause unterrichtet hatte. Den ersten Elementen der Musik, die nach den Sprachen auf Poetik, Rhetorik, Logik und Arithmetik (alles natürlich lateinisch behandelt) folgen, sind Notenbeispiele nach Marot, Senfl, Utendal, Otmayer und andern beigegeben: den Abschluss bildet des Horaz Ode 'Maecenas atavis... '. In dem modernen zeitgemässen Lehrbuch folgen auf die Musik nach der Geometrie noch durchaus 'reale' Fächer: Masse und Münzen, Architektur (hier u.a. eine Darstellung zum Brückenbau), Mechanik, Physik, Ökonomie, Altertumswissenschaft, Kriegswissenschaft, Geschichte, Jurisprudenz und Medizin.

In ihrer Widmung vom 1. September 1582 an den Kanzler des Markgrafen von Hochburg Johannes Martinus Amelius gehen Freys Söhne Johann Thomas und Johann Oswald auf die Entstehung und den Zweck des Büchleins ein: Da diese erste Einführung in die freien Künste, die ihr Vater Johann Thomas Frey ihnen im häuslichen Unterricht vorgelegt habe, allseits den Kindern so gefallen habe, dass viele sie abgeschrieben hätten, hätten sie sie einem Drucker zur Veröffentlichung übergeben. Ihr Vater habe damit nichts anderes wollen, als sie an das Verständnis und die Einprägung dieser Anfangsgründe zu gewöhnen. Man werde damit natürlich kein vollkommener Philosoph, Arzt oder Jurist, sondern lerne in diesen Fächern erst stammeln. Und die Widmung an ihn habe ihren Grund darin, dass ihr Vater immer wieder von ihm gesprochen habe. Denn das durch die Lehrtätigkeit des Zasius berühmte Freiburg der Harelunger, dann der Brisgoier sei seine und ihres Vaters gemeinsame Heimat. Und zwischen ihrem Grossvater Nicolaus Frey im Dorfe Schallbach in der nahen (Basel, wo sie dies niederschreiben, nahen) Markgrafschaft und ihm habe Nachbarsfreundschaft bestanden. So möge er dieses ihr erstes Schulbuch gnädig annehmen und sie gütig empfangen, wenn sie einmal aus der jetzigen Nachbarstadt in ihre grossväterliche Markgrafschaft zurückkehrten.

Nach einer Übersicht "De divisione artium" und einem Verzeichnis weiterführender Literatur zu den einzelnen Kapiteln bzw. Fächern des 'Paedagogus' folgt ein hexametrisches 'Epigramma' des Pantaleon Thevenus Lotharenus, des als Präzeptor mit seinem adligen Zögling und weiteren Lothringern am 7. Mai 1581 in Freiburg immatrikulierten Panthaleon Thevenan, auf Freigius, der nach Zasius und Ramus die Artes, die Digesten und "Cicero", d.h. Rhetorik, lehre.

3 Exemplare: das Exemplar D H V 19 Nr. 1 aus Besitz Jacob Hagenbachs.

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: DH V 19:1

Illustrationen

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Titelseite mit Besitzervermerk "Iacobi Hagenbachij"

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2alphar: Vorrede der Söhne Freys Johann Thomas und Johann Oswald an den Kanzler des Markgrafen von Hochburg Johannes Martinus, Basel, 1. September 1582, 1. Seite.

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2alphav/3alphr: Vorrede der Söhne Freys, 2. und 3. Seite.

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3alphav/4alphr: Vorrede der Söhne Freys, 4. Seite; gegenüber die Einteilung der artes liberales.

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2br: Beginn der griechischen Grammatik in Freys Schrift Paedagogus.

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8zr: Kolophon

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8zv: Druckermarke