GG 111

Aristotelous Technēs rhētorikēs biblia gamma.

Aristotelis De Arte rhetorica libri tres. Basel: Hieronymus Froben und Johannes Herwagen August 1529. 4°.

1495-1498 war in Venedig bei Aldus Manutius die erste grosse griechische Ausgabe der Werke des Aristoteles erschienen - als zweite wird deren verbesserter Nachdruck in Basel 1531 erscheinen (GG 112). 1508 waren die "beiden" Rhetoriken des Aristoteles (bzw. und Anaximenes) und seine Poetik griechisch im ersten von zwei Bänden mit Autoren griechischer Rhetorik ebenfalls bei Manutius erschienen, wieder in aufwendigen Folianten. Im Frühling 1529 ist in Basel auf Betreiben und durch Vermittlung des Basler Reformators Johannes Oecolampad der Heidelberger Professor für griechische Sprache Simon Grynaeus nach Basel berufen, am 8. Mai dieses Jahres angestellt worden. Am 3. Juli 1529 schreibt Oecolampad an Zwingli nach Zürich, dass Grynaeus nun (d.h. als erste Vorlesung) die Rhetorik des Aristoteles mit wunderbarer Geschicklichkeit lese, und zwar die an Theodektes, und dass man Münster für die Lehre des Hebräischen erwarte. Im August 1529 erscheint bei Hieronymus Froben und seinem Stiefvater Johannes Herwagen der erste griechische Einzeldruck der (echten) Rhetorik, ohne jede Vorrede und gewiss für die Studenten des Grynaeus in grosser Eile. Mit Sicherheit darf man annehmen, dass Grynaeus den Druck auch veranlasst und in der Offizin betreut hat (die Gesamtausgabe von 1495-98 besassen in Basel damals die Brüder Bonifacius und Basilius Amerbach von ihrem Vater her, den zweibändigen Rhetorikdruck von 1508/09 hatten sie 1525 erworben. Interessant ist auch, welche Texte dieser zwei Bände Bonifacius Amerbach - und zwar gründlich - studiert hat: die Rhetorik des Aristoteles, die als dessen Werk geltende Rhetorik an Alexander von Anaximenes und die Poetik enthalten zahllose Notizen und Unterstreichungen von seiner Hand, alle andern Schriften keine einzige).

Exemplar B c VII 36 Nr. 2 (zusammengebunden mit der Ausgabe des Organon, herausgegeben von Grynaeus, von 1536 [GG 118]) aus dem Besitz des Martin Borrhaus; dieser weilt seit 1536 in Basel, wird 1541 Professor für Rhetorik, 1544 für Altes Testament. Besonders in der Rhetorik finden sich zahlreiche Randbemerkungen von seiner Hand.

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Bc VII 36:2

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