GG 175
Eustathiou archiepiskopou Thessalonikēs Parekbolai eis tē Homērou Iliada kai Odysseian meta euporōtatou kai ōphelimou pinakos.
Eustathii archiepiscopi Thessalonicae, in Homeri Iliadis et Odysseae libros parekbolai, Indice adiuncto perutili & copioso. Basel: Hieronymus Froben und Nicolaus Episcopius 1559/60. Fol. 3 Bde.
Von 1542 bis 1550 sind in Rom bei Antonio Blado und Benedetto Giunta zum erstenmal die umfangreichen Kommentare des Erzbischofs von Thessaloniki aus dem 12. Jahrhundert zur Ilias und Odyssee Homers im Druck erschienen, mit Privilegien gegen Nachdruck innert zehn Jahren von Kaiser Karl V. von 1544, Heinrich II. von Frankreich von 1548 und, an erster Stelle, Papst Julius III. von 1550 im letzterschienenen der drei Bände. Herausgeber ist Nicolaus Maioranus gewesen. Die Römer Ausgabe, die erst vom zweiten Iliasband an in Kommentarsatz gedruckt ist, umfasst 620 (Ilias erste Hälfte) und 1970 Seiten, der Basler Nachdruck, von Anfang an im zwar aufwendigeren, aber leserfreundlicheren Kommentarsatz gedruckt, deren 1519 (Ilias) und 847. Da Basel de facto in keinem der drei Hoheitsgebiete, es sei denn de jure noch in dem des Kaisers (1544!) lag, hätte hier die Ausgabe schon vor Ablauf der Privilegien nachgedruckt werden können. So erschien sie, mit Druckdatum auf dem Titel von Band 3 "1559", auf dem Titel von Band 1 (und im griechischen Kolophon von Band 3) "1560", gerade nach Ablauf des letzten. Sie hat, als Nachdruck, in Basel kein neues Vorwort erhalten; Band 1 enthält - aus Band 3 der Römer Ausgabe - dasjenige des dortigen Herausgebers Maioranus. Den Römer Erstdruck hat in Basel zumindest Bonifacius Amerbach besessen. Die Druckvorlage hat sein Exemplar nicht gebildet. Der Index war in Basel natürlich neu anzufertigen, da die Seitenzahlen der beiden Drucke einander nicht entsprachen. Er ist das Werk des Zürcher Schulmeisters Sebastian Guldenbeck, der dann wohl auch den Druck überhaupt betreut haben dürfte.
Ex libris Bibliothecae Academiae Basiliensis: B c I 50-52