GG 178
Hesiodi Ascraei poetae vetustissimi ac sapientissimi opera, quae quidem extant, omnia Graece, cum interpretatione Latina e regione, ut conferri a Graecae linguae studiosis citra negotium possint. Adiectis etiam ijsdem Latino carmine elegantissime versis, & Genealogiae deorum a Pylade Brixiano viro doctiss. descriptae, Libris V.... Basel: (Johannes Oporin) [1544]. 8°.
Diese zweite Basler Hesiodgesamtausgabe ist - was die enthaltenen Texte betrifft, der Kommentar des Tzetzes ist weggelassen - ein mit geringen Abweichungen seitengleicher Nachdruck der ersten (GG 177). Wie jene ist sie nur in der Widmung datiert, wie jene nennt sich ihr Drucker nicht ausdrücklich. Im Gegensatz zu jener lässt er sich aber durch die Widmung bestimmen: Der ehemalige Basler Professor für griechische Sprache (neben seiner Tätigkeit als Drucker), seit 1542 nur noch Drucker, Johannes Oporin, hat die Ausgabe am 27. Juli 1544 seinem jungen Freund Johannes Rispach aus Thann gewidmet.
Dabei kommt er auf den Nutzen zu sprechen, den eine Übersetzung jungen Leuten beim Erlernen der Sprache des Originals bringt, sowie seine Vorlesungen über die "Werke und Tage" Hesiods vor wenigen Jahren. Wie seine Schüler seine Worte notiert, andere sie auch hätten haben wollen; wie jene sie gesammelt und ihm zur Durchsicht und Verbesserung gebracht hätten, er aber durch andere Beschäftigung davon abgehalten worden sei. Schliesslich habe er es, ihnen und dem allgemeinen Nutzen zuliebe, für die "Werke und Tage" doch noch getan, um die Ergänzung für die andern Werke aber gelehrte Freunde gebeten, und zusätzlich als Vorbilder die alten eleganten Übersetzungen Vallas und Mombrizios beigegeben. Auf diese Weise habe er das Werk gewissermassen in einem Faszikel in wenigen Exemplaren herauskommen lassen, sogleich den Erfolg bemerkt, und auf Verlangen der studiosi es nochmals unter die Presse gelegt, möglichst rasch, um dem Verlangen Genüge zu tun und selber wieder für anderes frei zu sein. Daher habe er nur noch dem fertigen Teil das der Theogonie Hesiods verwandte Gedicht des Pylades beigegeben. Die Übersetzung der "Werke und Tage" von Ulpius und die Scholien des Tzetzes sind in dieser Ausgabe weggelassen. Aus Oporins Äusserungen müssen wir schliessen, dass "wenige Monate" vor dem Erscheinen des hier vorliegenden Drucks mit seiner Widmung der Hesiodteil schon einmal, ohne eine solche, erschienen war. Aus den Äusserungen über die "Werke und Tage", dass deren neue Prosaübersetzung von [1542/44] von Oporin sein dürfte, diejenigen des "Schildes des Herakles" und der "Theogonie" von den erwähnten aber nicht genannten gelehrten Freunden stammen.
B c VI 129
Bibliothekskatalog IDS
Signatur: Bc VI 129