GG 267

Lexicon Symphonum quo quatuor linguarum Europae familiarium, Graecae scilicet, Latinae, Germanicae ac Sclavinicae concordia consonantiaque indicatur, per Sigismundum Gelenium quantum per ocium licuit non oscitanter editum. Basel: Hieronymus Froben und Nicolaus Episcopius März 1537. 4°.

Dem Nachruf auf den über dreissig Jahre nicht zuletzt im Dienste der Verbreitung griechischer Literatur in Basel tätigen Sigismund Gelenius sei eine kleine mehr private Arbeit aus seiner Feder beigesellt, die auch er selber als nicht so ganz ernst und in seiner Freizeit angefertigt bezeichnet hat, die aber doch keineswegs fremd ist in den sprachphilosophischen Gedanken und Untersuchungen der Humanisten, und auch nicht ganz fremd der griechischen Sprache: eine kleine Sammlung von Wörtern aus den damals zugleich verbreitetsten und einander nicht - zumindest nach damaliger Ansicht und auf den ersten Blick - zu nah verwandten Sprachen, die dennoch einander irgendwie verwandt zu sein schienen: aus dem Lateinischen, Deutschen, Griechischen und Slavischen. Ein zweiter Teil: Lateinisch - Deutsch - Griechisch. Ein dritter Teil: Lateinisch - Deutsch. Ein vierter Teil: Lateinisch - Griechisch - Slavisch. Ein fünfter Teil: Griechisch - Deutsch - Slavisch. Ein sechster lateinisch-deutscher Teil Provincialia. Ein siebenter Teil Germano-Graeca und ein achter griechisch-lateinischer Teil Graecanica, alle alphabetisch nach den Wörtern der jeweils erstgenannten Sprache aufgereiht. Gelenius hat das dünne Heft von 28 Blatt seinem Freund - und Herrn - Hieronymus Froben gewidmet. Bei der Betrachtung der Sprachen scheine es ihm besonders staunenswert, dass diejenigen, die als einander besonders fremd gälten und es auch seien, in sehr vielen Wörtern so ähnlich klängen, dass man nicht öfter verschiedene Wörter für eine selbe Sache feststelle als gleiche, die bei verschiedenen Völkern das gleiche bedeuteten, nur mit unterschiedlicher Aussprache (prolatione variante). Das habe er mit ein paar Beispielen darstellen wollen, in einem vielleicht nicht so ganz ernsthaften Unterfangen, in das Zeit zu stecken immerhin denkwürdige Männer sich nicht gescheut hätten, Rudolf Agricola und Bischof Johannes von Dalberg. Er habe für diesen Vergleich vier Sprachen beigezogen: zwei gelehrte, nämlich Griechisch und Latein, und zwei aus barbarischem Boden: Deutsch und Slavisch, die allein jetzt in ganz Europa verbreitet seien. Die übrigen in Italien und gewissen Provinzen habe er als halblateinisch nicht beigezogen, da es hier weniger Erstaunliches gebe. Wenn er wolle, könne er das den übrigen Sprachenfreunden mitteilen, um die er sich nach dem Vorbild seines Vaters Tag für Tag mehr verdient mache (das heisst: es drucken).

Im Jahre 1544 ist das kleine "Lexicon" - schliesslich ist es ja eine Wörtersammlung - nochmals erschienen, nun "iam duplo auctius", auf das Doppelte vermehrt, bei Froben und Robert Winter.

Neuerwerbung von 1936: D B IX 59.

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: DB IX 59

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Vorrede vom Herausgeber Sigismundus Gelenius, Hieronymus Froben gewidmet

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Anfang des viersprachigen Vergleichlexikons (Lateinisch, Deutsch, Griechisch, Slawisch)

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Kolophon

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Druckermarke von Froben