GG 289

Strabōnos Peri tēs Geōgraphias Biblia IZ'.

Strabonis De situ orbis libri XVII. Graece & latine simul iam, in eorum qui pariter & Geographiae et utriusque linguae studiosi sunt, gratiam editi: olim quidem, ut putatur, a Guarino Veronensi & Gregorio Trifernate in latinum conversi: ac deinde Conradi Heresbachij opera... recogniti: nunc vero postremum... ab innumeris... mendis repurgati. Basel: Heinrich Petri August 1549. Fol.

War das geographische Werk Strabos in der lateinischen Übersetzung der auch hier im Titel angegebenen italienischen Humanisten seit dem Erstdruck von Rom 1469 bis zum Erscheinen unserer zweisprachigen Ausgabe von 1549 mindestens elf Mal gedruckt worden, davon aber erst die letzten drei Male ausserhalb Italiens - Venedig 1472, Rom 1473, Treviso 1480, Venedig 1494, 1495, 1496, 1502, 1510, Paris 1512, Basel Curio 1523 (GG 30), Walder 1539 (GG 288) - so ist unser zweisprachiger, synoptisch angeordneter Druck für den griechischen Text erst der zweite nach der Aldina von Venedig 1516, und zudem überhaupt der erste zweisprachige. Und auch die nächste griechische bzw. zweisprachige Ausgabe ist nochmals ein Druck Heinrich Petris: 1571 (GG 290).

Der Herausgeber unseres Druckes von 1549, Marcus Hopper (Höpperli), der gerade in diesem Jahr seinen seit 1544 innegehabten Lehrstuhl für griechische Sprache gegen die Professur für Physik (bis 1557) eingetauscht hat, weist in seiner Widmung vom 26. August 1549 an den bedeutenden Glarner Geschichts- und Inschriftenforscher und Staatsmann Gilg Tschudi auf dessen geographisch-historische Interessen und Forschungen hin, von denen schon allein seine 1538 deutsch und in lateinischer Übersetzung Sebastian Münsters bei Michael Isingrin in Basel erschienene Schrift über 'Die uralt warhafftig Alpisch Retia' Zeugnis ablege. Da dem Menschen allein von Gott der Geist gegeben, seien geistige Werke die wertvollsten Erbschaften, die es zu hüten und zu bewahren gebe: und unter Werken der Literatur seien solche über die Welt allgemein und umfassend die kostbarsten und nützlichsten. Zu diesen gehörten, von ihren Zielen her verschieden, die Werke der beiden Hauptvertreter der antiken Geographie, der (nach der begrifflichen Unterscheidung des Ptolemaeus) Geograph Ptolemaeus und der hier edierte Chorograph Strabo, der zudem von schönster Unterhaltsamkeit sei. Bräuche und Entwicklungen der Völker, das Klima der Länder, Fürstengenealogien habe keiner sorgfältiger und umfassender beschrieben. wie z.B. die Beschreibung der Alpen zeige.

Zur Ausgabe selber weist er auf die zahlreichen Fehler im lateinischen Text hin, die ursprünglich wohl auf einer fehlerhaften griechischen Vorlage der Übersetzer beruhten, von denen einen guten Teil schon seine Vorgänger Conrad Heresbach (Ausgabe Curios von l523) und Hieronymus Gemusaeus (Ausgabe Walders von 1539) korrigiert hätten. Weitere habe er nach dem ihm überlassenen Handexemplar Glareans, andere Glareans Freiburger Kollege Johann Hartung beseitigt. Den griechischen Text habe er, nach menschlichem Vermögen und in kurzbemessener Zeit, nach der Aldina korrigiert. Die Wahl der Widmung aber sei auf ihn, Tschudi, gefallen, da ihm der Autor wohl am bekanntesten und vertrautesten sei, wie seine 'Alpina Rhaetia' zeige, da er für seine Unterstützung der Wissenschaften bekannt und zudem eine solche Widmung seinem ehemaligen Lehrer und Landsmann Glarean gewiss willkommen sei.

Ex libris Bibliothecae Basiliensis Academiae B c I 107

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Bc I 107

Illustrationen

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Titelseite

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2alphar: Vorrede des Herausgebers Marcus Hopper mit einer Widmung an Gil Tschudi vom 26. August 1549, 1. Seite.

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2alphav: Vorrede des Marcus Hopper, 2. Seite.

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3alphar: Vorrede des Marcus Hopper, 3. Seite.

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3alphav: Vorrede des Marcus Hopper, 4. Seite.

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1ar: Anfang des ersten Buches der griechisch-lateinischen Ausgabe der Geographica Strabonis.

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3xXv: Kolophon

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4xXv: Druckermarke