GG 296
Pselli , doctiss. viri, perspicuus liber de quatuor Mathematicis scientijs, Arithmetica, Musica, Geometria, & Astronomia: Graece & Latine nunc primum editus. Guilielmo Xylandro Augustano interprete: Cum nonnullis eiusdem Annotationibus. Accessit Eiusdem G. Xylandri de Philosophia, & eius partibus, Carmen longe doctissimum. Item aliud, De Ioannis Zonarae Annalibus, eorumque editione: & in opt. atque doctiss. viri Xysti Betuleij praeceptoris sui obitum Naenia. Basel: Johannes Oporin [Ende 1556/Anfang 1557]. 8°.
Dritter Druck - nach Venedig 1532, gleichzeitig mit einem Druck anderer Schriften des grossen byzantinischen Polyhistors des 11. Jahrhunderts und herausgegeben vom Erzbischof Arsenios von Monemvasia, und Paris 1545 - der Einführung in die vier mathematischen Wissenschaften, erster Druck - und letzter - einer Übersetzung. Der Herausgeber und Übersetzer, der aus armen Verhältnissen stammende Augsburger Wilhelm Xylander (Holtzmann, 1532-1576), zuerst vom Rektor der St. Anna-Schule Xystus Betuleius gefördert, dann mit Stipendium an der Universität Tübingen, 1557 in Basel und dann 1558 als Professor der griechischen Sprache nach Heidelberg berufen, weist in seiner Widmung von Augsburg, 5. November 1556 (dem einzigen Datum des Drucks), an seinen Mäzen Ulrich Fugger auf die neue Blüte der Kultur hin, die nicht nur in den traditionellen südlichen Ländern mit mildem Klima, sondern auch in ihrem Deutschland aufgegangen sei, dank Mäzenen. Daher gebühre ihm die Widmung, dem Schirmherrn nicht zuletzt der philosophischen Studien, wie er immer wieder von seinem Helfer Hieronymus Wolf vernehme. Und der Philosophie Höchstes sei die Mathematik. Zur Einführung in deren Autoren habe Psellus diese Schrift verfasst. Und damit auch die des Griechischen nicht Kundigen sie lesen könnten, habe er sie ins Lateinische übersetzt, für die Anfänger zudem kommentiert. Beigegeben hat er der Ausgabe noch ein längeres Gedicht über die Philosophie und ein Trauergedicht auf seinen im Juni 1554 verstorbenen ehemaligen Lehrer Betuleius, beide in lateinischen Hexametern, dazwischen eine griechische Elegie und ein lateinisches Gedicht auf die Zonaras-Ausgabe Hieronymus Wolfs, die, wie wohl auch der Psellus, auf die Fastenmesse 1557 bei Oporin erschienen ist (GG 270). Der Druck der Schrift des Psellus ist nicht parallel angeordnet: der vorausgeschickten Übersetzung sind die Annotationes angehängt, dann folgt für sich der Originaltext.
B c VIII 31 Nr. 2
Bibliothekskatalog IDS
Signatur: Bc VIII 31:2