GG 339

Klaudiou Galēnou Pergamenou peri Hygieinōn biblia hex.

Claudii Galeni Pergamensis De tuenda valetudine secunda, Libri sex. Basel: Balthasar Lasius 1538/März 1539. 8°.

1538 erscheint in Basel bei Johannes Herwagen und Johannes Erasmius Froben die zweite griechische Gesamtausgabe (nach der Aldina von 1525) der Schriften Galens, 1537-1539 erscheinen in Basel daneben, zum Teil wohl als deren Folge, mehrere Einzelausgaben von Werken des grossen und berühmten Medizinschriftstellers der Kaiserzeit, kleinere Drucke für die Studenten, für den Unterricht an den Universitäten, wo man mit ihrer Hilfe den Avicennismus zurückzudrängen sucht. Hier liegt, nach sechs Einzeldrucken der lateinischen Übersetzung des Engländers Thomas Linacer von Paris 1517, 1526, 1530 und 1538, Venedig 1523 und Köln 1526, der erste griechische Einzeldruck der Schrift über den Schutz der Gesundheit vor. Herausgeber ist der aus Winterthur stammende Basler Arzt Albanus Torinus. Seine von Basel 1538 datierte mit dem Titel unüblich vor dem Text gedruckte - Vorrede an die literarum studiosi (wie im Titel, während das Kolophon zeigt, dass der Druck von immerhin 411 Oktavseiten erst im März 1539 vollendet worden ist) beginnt er mit dem Hinweis, dass er sich über die schwache Gesundheit der meisten literati wundere, über die geringe Sorge der Studenten für ihre Gesundheit, die doch gerade die Menge aufzuklären hätten. Wer sich selber vernachlässige, sündige gegen das Gemeinwohl. Wer für seine Gesundheit sorge, tue es für Gott, nicht ohne dessen Beistand. Es gehe um die richtige Lebensweise, die Sokrates jeder Medizin vorgezogen habe. Doch die Studenten gäben sich unmässigen Studien hin, sodass sie zur Zeit der Reife krank seien, Fieber, Gicht, Steine sie plagten. In der Jugend müsse man zu seiner Gesundheit Sorge tragen, Arbeiten und Studien eis korakas zurückstellen, Ruhe einschalten, wenn man lebendig und langlebig bleiben wolle. Deshalb sei er auf der Jagd nach einem wirksamen Gegengift für die bessere Jugend, mit dem sie ohne Medikamente auf dem richtigen Weg bleibe oder auf ihn zurückfinde. Und deshalb widme er ihnen gesamthaft und persönlich diese heilbringenden Lehren Galens, des bedeutendsten unter den Ärzten, zur Bewahrung der Gesundheit. Wie in einem Spiegel könne man darin sehen, wie, wann und wie weit man sich der Anstrengung, dem Essen, Trinken, dem Schlaf und der Liebe hingeben solle (wozu sich hier als einzige Marginalie - wohl als Ergänzung zu Galen - der Hinweis findet, dass Hippokrates unter diesen Begriffen die ganze Fürsorge für die Gesundheit zusammengefasst habe).

Aus Besitz des Basler Professors für Rhetorik, Bibliothekars der Universität und philiatros Conrad Pfister (1576-1636), mit Notizen von seiner Hand: L e V 23

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Le V 23

Illustrationen

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Titelseite mit Besitzereintrag von Conrad Pfister (1576-1636), Basler Professor für Rhetorik und Bibliothekar der Universität.

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2Ar: Vorrede des Herausgebers, dem aus Winterthur stammenden Basler Arzt Albanus Torinus, 1. Seite.

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2Av: Vorrede, 2. Seite.

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3Ar: Vorrede, 3. Seite.

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3Av: Vorrede, 4. Seite.

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4Ar: Anfang der Schrift Galens über den Schutz der Gesundheit.

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8CCr: Kolophon

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8CCv: Druckermarke von Lasius.