GG 399

D. Ioannis Chrysostomi Archiepiscopi Constantinopolitani Opera, quae hactenus versa sunt omnia, ad Graecorum codicum collationem multis in locis per utriusque linguae peritos emendata. Accessere non pauca hactenus non vulgata, velut commentarij in utranque ad Corinthios Epistolam, & aliquot Homiliae in Acta apostolorum: nihil autem admixtum est usquam, quod quenquam offendat novitate dogmatum. Neque nostra conquiescet industria, donec universum Chrysostomum latinis auribus dederimus. Basel: Hieronymus Froben, Johannes Herwagen, Nicolaus Episcopius 1530 - Mai 1531. Fol. 4 Bde.

In den Jahren 1530/1531 erschien in vier Bänden mit einem ausführlichen alphabetischen Index des aus Waldshut stammenden Magisters Johannes Huser - der erste Band zuletzt - die "feierliche" (cum maiestate) Gesamtausgabe des Chrysostomus, von der Erasmus schon im August 1526 an Germanus Brixius nach Paris geschrieben hatte, nun bei dem Sohn Hieronymus Froben, dessen Schwager Episcopius und dem bald eigene Wege gehenden Stiefvater Herwagen, nachdem bei ihnen 1529 die erste kleine Sammlung von Schriften des Chrysostomus in griechischer Sprache erschienen war, mit Widmung des Erasmus von Rotterdam an Carl Utenhove (Vater); in Basel leider nicht vorhanden). Die als Beispiele von Erstdrucken aufgeführten Kommentare zu den Korintherbriefen und der Apostelgeschichte finden sich im ersten Band. Das Versprechen, dass man nicht ruhen werde, bis man den ganzen Chrysostomus lateinisch publiziert habe - wohl die Offizin, aber das selbe galt auch vom Initiator aller Frobenschen Chrysostomusdrucke bis zu seinem Lebensende, Erasmus von Rotterdam - wurde gehalten: 1533 erschienen zwei weitere Drucke mit neuen Chrysostomus-Übersetzungen (GG 400) (GG 401).

Unsere Ausgabe hat Erasmus - ungewöhnlich ohne Datum - dem Bischof von Augsburg Christoph von Stadion gewidmet. Der Widmung folgt, neu, eine mehrseitige Biographie des Chrysostomus aus der Feder des Erasmus, diese nun datiert von Freiburg, den 5. August 1530. In seiner verhältnismässig kurzen Widmung weist Erasmus auf seine früheren Kirchenväter-Gesamtausgaben hin: Hieronymus, Hilarius, Augustinus und Cyprianus und geht auf die hier zum erstenmal gedruckten Schriften ein: Schon wieder eine Chrysostomusausgabe, werde man ihm vorwerfen. Er möchte nicht auf das ehrenvolle Patronat hinweisen, nicht auf die schöne und aufwendige Gestaltung durch die Drucker, die die Leser für sich gewinnt. Wichtiger: die noch lebenden Übersetzer hätten ihre Texte nochmals sorgfältig durchgesehen, auch er selber. Die älteren Übersetzungen, deren Übersetzer Griechisch und Latein weniger beherrscht hätten, seien von Gelehrten anhand der griechischen Handschriften verbessert worden. Das gelte auch für die Übersetzungen des Anianus und Franciscus Aretinus. Die alte Übersetzung der sechs Bücher über die Priesterwürde habe er durch die des Germanus Brixius ersetzt, auch dessen Babylas beigegeben. Nicht unbedeutend sei das Neue: Den Kommentar zum 1. Korintherbrief habe Franciscus Aretinus bis zur 20. Homilie übersetzt gehabt; diesen Teil habe ihm der hochverdiente Kirchenmann John Fisher, Bischof von Rochester, geschickt und das Fehlende habe der beider Sprachen kundige Simon Grynaeus ergänzt. Ein anderer Gelehrter habe die Homilien 8 bis 29 zum 2. Brief zur Ergänzung übersetzt, nachdem er selber wegen Zweifeln an der Echtheit mit der siebenten seine Übersetzung abgebrochen habe. Die Apostelgeschichte betreffend habe er zu den beiden bisherigen noch zwei neue Homilien übersetzt, auch hier wegen Zweifeln an der Echtheit abgebrochen. Die hier speziell besprochenen Schriften finden sich sämtlich im ersten Band, der zuletzt erschienen ist. Zuletzt weist Erasmus darauf hin, dass Freunde ihm weitere Schriften des Chrysostomus aus Italien versprochen hätten; er würde sie sogleich nach Erhalt publizieren.

F J V 2-5

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: FJ V 2 | FJ V 3 | FJ V 4 | FJ V 5

Illustrationen

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Titelseite Bd. 1

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Vorrede von Erasmus an den Bischof von Augsburg Christoph von Stadion, 1.Seite

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Vorrede von Erasmus an den Bischof von Augsburg Christoph von Stadion, 2.Seite

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Kolophon Bd. 1

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Druckermarke von Froben, Bd. 1

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Inhaltsverzeichnis Bd. 2

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Kolophon Bd. 2

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Titelseite Bd. 3

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Kolophon Bd. 3

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Inhaltsverzeichnis Bd. 4

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