GG 141

Epicteti Enchiridion, hoc est Pugio, sive Ars humanae vitae correctrix: una cum Cebetis Thebani tabula, qua vitae humanae prudenter instituendae ratio continetur: Graece & Latine. quibus nunc demum accesserunt, e Graeco translata, Simplicii in eundem Epicteti libellum doctissima Scholia. Arriani Commentariorum de Epicteti Disputationibus Libri IIII. Item alia eiusdem argumenti, in studiosorum gratiam, & Scholarum usum. Hieronymo Vvolfio Interprete: una cum Annotationibus eiusdem... Basel: Johannes Oporin März 1563. 3 Bde. 4°.

Neun Jahre nach Oporins erstem Druck des Handbüchleins des Epiktet und der Aufzeichnungen Arrians nach Vorlesungen Epiktets mit den Übersetzungen des Angelus Politianus (von 1497) bzw. Jacob Schegk (Degen) (GG 140), acht Jahre nach einer in Deutschland wohl kaum bekannt gewordenen griechischen Ausgabe in Salamanca, erscheint bei ihm eine neue Ausgabe, diese sogar mit Kaiserlichem Privileg gegen Nachdruck und Import von auswärtigen Nachdrucken auf zehn Jahre, die auf Vorarbeiten von um 1550 zurückgeht. Übersetzer, Kommentator und Sammler der verschiedenen inhaltsverwandten Beigaben ist Hieronymus Wolf. Die dreiteilige Ausgabe enthält von ihm drei Widmungen von 1560 und 1561, sämtlich an den Augsburger Patrizier und Bürgermeister Johann Baptist Hainzel gerichtet. Der erste Band enthält das Enchiridion griechisch mit Wolfs Übersetzung und Kommentar, jeweils kapitelweise gedruckt; anschliessend die sog. Tafel des Cebes, diese nun mit der neuen Übersetzung Wolfs auf der gegenüberliegenden Seite und den Annotationes nach beiden Texten; es folgen die hierzu passende Seelenwahl aus dem. 10. Buch von Platos Staat mit Übersetzung des Joachim Camerarius und, zwischen kürzeren antiken und zeitgenössischen Gedichten aus Xenophons Memorabilien der Abschnitt über den Herakles des Prodikos, mit Übersetzung teils des Budaeus, teils Bessarions. Der zweite, aber wohl zuletzt gedruckte Band (er enthält allein auch ein Kolophon, mit dem Datum von 1563) enthält Wolfs Übersetzung des 1528 mit dem Enchiridion zusammen griechisch und 1546 in der Übersetzung des Angelus Caninius allein in Venedig erschienenen Kommentars des späten neuplatonischen Philosophen Simplikios (6. Jh.) hierzu, ebenfalls mit Annotationes Wolfs; anschliessend eine Sammlung von Lehrsätzen Epiktets aus der Anthologie des Stobaeus, die Wolf einer (laut Simplicius) von Arrian stammenden Vita Epiktets entnommen vermutet, in Wolfs Übersetzung, das von Wolf als unecht, aber doch passend angesehene Gespräch Epiktets mit Hadrian, die Übersetzung zweier Schriften Plutarchs und eine mehrseitige lateinische Elegia paraenetica Wolfs an die fünf Söhne Hainzels: Johann Heinrich, Johann Baptist, Johann Friedrich, Johann Jacob und Johann Ludwig. Diese enthält, im Umkehr zum Üblichen, einige griechische Marginalien. Der dritte Band enthält Wolfs Übersetzung der Commentarii Arrians zu den "Disputationes" Epiktets mit Annotationes zu jedem Kapitel. 

Die Widmung des Gesamtdrucks an Hainzel aus Augsburg vom 25. Juni - Hainzels Geburtstag - 1560 beginnt Wolf mit dem Hinweis, dass er hier nur ein kleines Geschenk hergerichtet habe (der Druck ist dann zudem noch erst drei Jahre nach der vermutlichen Sendung einer Abschrift dieses Briefes erschienen), das eher seinen kleinen Söhnen von Nutzen sein könne als ihm, gebildet in weltlicher und heiliger Literatur und durch das Leben erfahren, vonnöten. Doch der Teil der Morallehre, der zur Geringachtung des Menschlichen und zum geistigen Frieden führe, werde im täglichen Getriebe gern vergessen; es lohne, ihn sich zu wiederholen. Und diesen Frieden bringe, abgesehen von den heiligen Schriften, nichts besser als die unter dem Namen des Stoikers Epiktet überlieferten von Arrian verfassten Schriften, deren Hauptgedanke sei, dass man Gott und der Natur gehorchen müsse. Nach längerem Zitat, das der Drucker durch Majuskel inschriftartig herausgehoben hat, fährt Wolf fort, dass er diese so nützlichen und notwendigen Lehren, damit mehr Menschen sie bedächten und er selber sie sich durch Schreiben besser als durch blosses Lesen einpräge, vor etwa zehn Jahren, als er, mit ungewisser Zukunft, von Paris hierher nach Augsburg gekommen sei, zu übersetzen und zu veröffentlichen sich vorgenommen habe. Als sein, Hainzels, Schwager Johann Heinrich Herbard ihm wider jedes Erwarten Gastfreundschaft gewährt habe, habe er in seiner Musse damit begonnen. Doch dann sei ihm, als er das Enchiridion abgeschlossen gehabt und an der Übersetzung der Kommentare Arrians gearbeitet habe, wider Erwarten die Leitung der Fuggerschen Bibliothek angeboten worden. Deren Leitung, Katalogisierung (exscribenda) und Mehrung habe ihm kaum noch Zeit zur Vollendung gelassen, und dann seien noch weitere notwendige und angenehmere Arbeiten, schliesslich die Leitung der Schulbibliothek hinzugekommen. So sei die Edition dieser Schriften durch Zögern und Verhinderungen bis jetzt aufgeschoben worden und habe den Reiz des Neuen grossenteils verloren, und könne, nach der Publikation der Übersetzungen seines verehrten Lehrers Jacob Schegk und des Thomas Naogeorgus mit ausführlichem Kommentar überflüssig erscheinen (Oporin 1554 bzw. Moralis Philosophiae medulla, seu Epicteti Enchiridion, Strassburg 1554). Er wolle sich aber nicht weiter rechtfertigen. Ausführlich begründet Wolf dann die notwendige Nähe der Philosophie bei der Theologie, auch ihrer Anfänge für die Schüler, da sie, nach frühem Beginn des Unterrichts, besser haften bleibe. Die Unterschiede bestünden weniger im Inhalt als in den knappen Aussagen über Gott bei den Philosophen, den wortreicheren bei den Theologen. Für diesen Unterricht halte er das Enchiridion für besonders geeignet. Und die Philosophie, die ihre Grenzen nicht überschreite, werde vom Apostel Paulus hoch gepriesen. Das der eine Grund seiner Edition. Der zweite: durch Beigaben inhaltsverwandter Werke gewissermassen ein Corpus der epiktetischen Lehre zusammenzustellen. Dieser Art sei die Tafel des Cebes, grossartig dadurch, dass sie den Grund aufzeige, weshalb diejenigen, die für gelehrt gehalten würden, vor aller Augen der grössten Verkehrtheit überführt würden, und diejenigen als wahrhaft gelehrt anerkenne, die vernünftig zu beurteilen vermöchten, was zu erstreben, was zu meiden sei. Die andern, die ohne Geisteskultur (neglecta cultura animi) auf Schätze, Ehren, Vergnügen ausgingen, würden mit einer unechten Gelehrsamkeit prahlen. Schädlich für die Staatswesen, seien sie schuld am schlechten Ruf aller Wissenschaften und Wissenschafter (literae & literati, wobei hier in dieser Zeit allerdings nur an die Vertreter der heutigen Geisteswissenschaften zu denken ist), durch die - mit Verlaub gesagt - Schuld der Universitäten, die Unwürdige zu früh mit grossartigen Titeln mehr belüden als auszeichneten (onerantium potius quam ornantium - eine sehr realistische Verwendung eines Topos zusätzlich zu denen, die der Wahlbasler Carlos Gilly in seiner umfassenden Darstellung Das Sprichwort "Die Gelehrten die Verkehrten" oder der Verrat der Intellektuellen im Zeitalter der Glaubensspaltung, in Forme e destinazione del messaggio religioso, Florenz 1991, S. 229-375, behandelt hat). Das Volk lasse sich leicht durch das äussere Bild täuschen und schicke seine Kinder nur in Sorge um zukünftige Reichtümer und Ehren, nicht um Urteilsvermögen, Sitten, Frömmigkeit seiner Söhne in die Schulen. Die Reichen aber seien mit ihrem Besitz zufrieden und hielten eine sorgfältige Erziehung ihrer Söhne für überflüssig, hielten es schon für grossartige Gelehrsamkeit, wenn sie nur irgendwie lateinisch verstünden. Die Redekunst sei erst Zugang und Mittel zur Bildung. Die Grammatik umfasse die Kenntnis der gebildeten Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein und mannigfaltige Lektüre vor allem der Dichter und Historiker; die letzten beiden seien, wenn nicht unabdingbar, so doch überaus nützlich. Die Dialektik und Rhetorik zeigten, mit welchem Scharfsinn die guten Autoren zu lesen und die eigenen Gedanken auszudrücken seien. Sachkenntnis und Urteilskraft aber gewinne man aus der Theologie und Philosophie. Jene leite das himmlische, diese das irdische Leben. Philosophie aber nenne er die lebensnötigen Erfindungen. Alle Künste seien ursprünglich von geistvollen Männern erfunden worden und würden jetzt von Ungebildeten allein aus Übung mit Beschlag belegt. Das sei auch das Verhalten der Empiriker in der Medizin, der sogenannten Praktiker in der Jurisprudenz, die zwar ihre Aufgaben gut zu erfüllen schienen, bei denen man aber eher Gedächtnis und Übung bewundere als Lehre, Urteil, wenn ihnen die Philosophie, d.h. die Begründungen der Lehren, unbekannt sei. In enge Grenzen sei das menschliche Wissen eingeschlossen. So habe Sokrates bescheiden sein Wissen als Traum, als Nichtwissen bezeichnet. Darum seien die Reste des göttlichen Lichtes im Menschen nicht zu gering zu achten, sondern zu preisen und zu pflegen. Doch das habe Melanchthon, dessen kürzlicher Tod (am 19. April 1560) für Deutschland ein grosser Verlust sei, mehrmals behandelt. So lade er die Jugend nicht unnützerweise zur Lektüre dieser Bücher ein, die die allgemeinen Irrtümer als solche kennzeichneten und demütige Geister zu Höherem führten. Er wisse, dass die Paradoxa der Stoiker von vielen abgelehnt würden. Zu diesen gehöre auch der gelehrte alte Ludwig Carinus, dem er seine Übersetzung freundschaftlich zur Verbesserung gegeben habe und der ihm dabei erklärt habe, dass ihm die Lehre des Aristoteles wichtiger scheine. Er habe Tugend und Weisheit den ersten Platz eingeräumt, doch auch die Mehrung des Glücks durch Gaben des Körpers und des Schicksals nicht abgelehnt, nicht den Menschen gut und weise genannt, der erst zu wünschen sei, sondern den, den man in der Natur finde. Worauf Wolf die beiden Lehren in Einzelheiten vergleicht, die der Stoa hervorhebt und auf seine Annotationes hinweist. In den kritischen Bemerkungen zur Cebestafel weist Wolf darauf hin, dass der Thebaner Cebes im Phaedo Platos erwähnt werde. Doch er bezweifle, dass diese Tafel (bzw. deren Beschreibung) von ihm sei. Die damals noch nicht so genannten Peripatetiker würden erwähnt, Plato als Autorität und Gedanken der Stoiker. Suidas und Diogenes Laertius erwähnten unter drei Dialogen von ihm zwar einen pinax, eine Tabula und Beschreibung des Hades, doch sei da der Text verderbt, und er schlägt eine Verbesserung des Justus Velsius vor, denn diese Tafel beschreibe das menschliche Leben, nicht den Hades. Allerdings könne man auch die überlieferte Lesart esti halten, denn die Beschreibung sei derjenigen der Seelenwahl in Platos Staat nicht unähnlich, die in der Unterwelt stattfinden solle. Und als pythagoreisch beziehe sie sich auf die Wiederbeseelung oder besser (mit Clemens) Wiederverkörperung. Einzelnen Annotationen sind am Rand Zahlen beigegeben. Ein Hinweis erklärt sie: sie beziehen sich auf Textverbesserungen für den "codex Graecus" - das heisst die griechische Ausgabe - der bei Oporin erschienen und der Grammatik des Lascaris beigegeben ist, d.h. auf den Abdruck des Tabula-Textes in der Lascaris-Ausgabe Oporins von 1547 (GG 39).

Am 7. März 1561 hat Wolf dann, nochmals vierzehnseitig, den zweiten Band ebenfalls Hainzel gewidmet. Er beginnt mit dem Hinweis, dass im ersten Band die wichtigsten Lehren der Stoa nackt dargestellt seien, wie sie einen Gegner nicht zu gewinnen, einen verständigen Menschen immerhin zur Betrachtung der Würde seines Wesens und der Nichtigkeit der gemeinhin bewunderten Dinge anregen könne. Diese Betrachtung zu bestärken diene Simplicius, dessen Beitrag zum Kampf der Philosophie gegen die Hydra der falschen Vorstellungen Wolf in der Folge darstellt. Dieser Inhalt passe zu einem Manne wie der Bürgermeister, der von jung auf von den besten und berühmtesten Gelehrten Deutschlands, Simon Grynaeus und Philipp Melanchthon, unterrichtet worden sei und bis zum Mannesalter, berühmt für seine Freundlichkeit und Bescheidenheit, in Frankreich und Italien Theologie und Philosophie studiert habe, der erkenne, was sich an Eitlem, Läppischem, Falschem, Gottlosem in den Schriften der Philosophen (wahrlich nicht in der Philosophie selber) finde und zu verabscheuen sei. Die Wahrheit in der Philosophie stamme von Gott; auch wenn er das Licht seiner Wahrheit den hebräischen Propheten weitaus reichlicher habe zuteilwerden lassen, so habe er es den Philosophen der andern Völker doch nicht gänzlich verweigert. Er schäme sich daher nicht, die Philosophen immer wieder vor ihm zu verteidigen und zu preisen (im Gespräch in Augsburg). Denn wie er den Staat und sein Haus deswegen nicht im Stiche lasse, weil sie sich mit der Betrachtung der himmlischen Dinge und der Bemühung um eine selige Unsterblichkeit keineswegs vergleichen liessen, sondern Vaterland, Kindern, Verwandten und Freunden, Mitbürgern und Fremden, besonders gelehrten, diene, wie dies einem Bürgermeister gezieme, so missachte er wegen der göttlichen Majestät der Theologie auch nicht ihre Begleiterin Philosophie als geeignete Dienerin für die leichteren Obliegenheiten dieses Lebens und erfreue er sich an ihrem Vergleich. Und er habe keinen ernsthafteren, vollkommeneren und göttlicheren Autor, weder bei den Griechen noch bei den Lateinern, zur Erklärung Epiktets gefunden als Simplicius. Worauf Wolf darauf hinweist, dass er im folgenden einiges in Bezug auf den Kommentator Simplicius wiederhole, was er in der Vorrede zum ersten Band zu Epiktet schon gesagt habe.

Kürzer ist die Widmung an Hainzel zum dritten Band: Arrian mit seinen sehr umfangreichen Annotationes; sie ist datiert von seinem eigenen Geburtstag, den Iden des August 1560. Wolf möchte hier das Urteil andern überlassen, ob seine Arbeit nach denen anderer Autoren überflüssig sei oder den studiosi doch noch etwas nütze. Wenn überflüssig, dann gehöre sie zu dem Haufen Bücher, die zu dieser Zeit von Männern, die mit ihrer Freizeit und den Wissenschaften Missbrauch trieben, unverantwortlich veröffentlicht würden, obwohl ihre Themen schon in alten gelehrteren, geschickteren und beredteren Werken behandelt und greifbar seien. Er habe keineswegs aus Ehrgeiz beschlossen, dieses lange beiseite gelegte Werk zu veröffentlichen. Nicht wie jene frisch vom Amboss, sondern sogar nach den neun Jahren des Horaz gelange es noch aus den Winkeln seines Museums (seines Musenhauses, seiner Arbeitsstube) zum Druck. Und da habe er es der selben Person widmen müssen, wie das Enchiridion und den Kommentar des Simplicius (dieser erst nachträglich ergänzt?), da allen dreien der Autor Epiktet, der Schreiber Arrian und der Kommentator Wolf gemeinsam sei und allen das Ziel, von unmässigen Bemühungen um Genuss und Reichtum weg zur Pflege des Geistes hinzuführen, sowie ein Schutzherr, der täglich nach diesen Lehren handle, statt müssig darüber zu disputieren. Denn wer keine Erfahrung im öffentlichen Leben habe und, voll von oberflächlichen allgemeinen Meinungen, die Lehre der Philosophen nicht verstehe, werde auch dieses Werk geringachten: es oberflächlich lesen und als unverständlich beiseitelegen oder als unnütz und überflüssig verabscheuen. Wer aber die menschliche Natur nach seinem Beispiel betrachte, werde darin zwar nicht alles gutheissen (das gebe es bei keinem Buch), aber sehr vieles als klug gedacht und beredt dargestellt bewundern und, wenn er die Richtigkeit der Lehre und ihren Nutzen im täglichen Leben erkannt habe, die Lehre im Leben zu verwirklichen trachten. Von einander verschieden seien die Absichten der Malerei und der Sittenlehre: bei einem schön gemalten Bild genüge es einem Menschen, der sich nicht mit Malerei befasse, es angeschaut zu haben. Bei den Lehren der Philosophen genüge es nicht, sie oberflächlich betrachtet zu haben, sondern man müsse sie nach besten Kräften befolgen. Daraus erst gewinne man die Seelenruhe in Glück und Unglück, Schmerzen und Freuden. Doch die meisten würden sich durch eine gewisse Sucht nach stets Neuem (curiositate) und falschen Eifer selber Schwierigkeiten bereiten, die unnötig wären. Doch das erkenne der Leser besser bei Epiktet selber, dessen schwierigere Stellen er durch seine Annotationes zu erhellen getrachtet habe. Zwei sehr persönliche Bemerkungen schliessen diesen Band ab: eine Ankündigung Wolfs zu weiteren Annotationen, nachdem er, wegen krankheitsbedingter Arbeitsunterbrüche nicht immer alles im Auge habe behalten können und nun in der kommenden besseren Jahreszeit manches ergänzen werde, und die folgende kurze Notiz des Druckers, dass er aus gesundheitlichen Gründen nochmals darauf habe verzichten müssen, was der Leser entschuldigen möge.

Dem wohl - mit dem Impressum von 1563 - zuletzt gedruckten mittleren der drei Bände hat Wolf noch drei Ergänzungen beigeben können (S. 328 - richtig 382 - ff.): zuerst Verbesserungen zum griechischen Text der Epiktetausgabe Oporins von 1554 (GG 140), dann die Bemerkung an den Leser, dass er gern auch die Briefe Epiktets bekommen hätte, die sich mit dem Kommentar des Simplicius zusammen in einer Bibliothek in Florenz (vermutlich die Medicea gemeint) befinden sollten, damit nichts fehle; er hoffe, dass sie wenigstens später noch ans Licht kämen. Als Zugabe - gewissermassen zum Trost - füge er das folgende kleine Gespräch Kaiser Hadrians mit Epiktet bei, obwohl es unecht sei; aber es brauche nur wenig Papier, und das könne schon ein einziger Satz aufwiegen. Schliesslich nach dieser Altercatio und u.a. dem auch für Kinder unterhaltsamen Gryllus Plutarchs die über sechsseitige Elegia paraenetica an die fünf Söhne Hainzels.

Diesem zweiten Druck des Textes der sog. Cebestafel - im ersten Band - nach 1547 hat Oporin nun die dort wohl zu spät aus Strassburg eingetroffene grosse Darstellung des von "Cebes" geschilderten Lebensweges von David Kandel, eine freie Abwandlung der vier kleineren Basler Titeleinfassungen (Folio) u.a. von Hans Holbein, als Falttafel beigeben können; die Mehrzahl der Exemplare scheint sie noch zu enthalten, nicht immer am selben Ort eingebunden.

B c IV 92

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Bc IV 92

Illustrationen

Buchseite

Titelseite

Buchseite

Vorrede von Hieronymus Wolf an den Augsburger Patrizier und Bürgermeister Johann Baptist Hainzel, Augsburg den 25. Juni 1560, 1. Seite

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Vorrede, 2. und 3. Seite

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Vorrede, 4. und 5. Seite

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Vorrede, 6. und 7. Seite

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Vorrede, 8. und 9. Seite

Buchseite

Vorrede, 10. und 11. Seite

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Vorrede, 12. und 13. Seite

Buchseite

Anfang des 'Enchiridion', griechisch und lateinisch nach Kapiteln gegliedert, gefolgt von den Anmerkungen Wolfs

Buchseite

Die sog. Cebes-Tafel zeigt gemäss der dem Sokratiker Kebes zugeschriebenen Schilderung den schmalen und hindernisreichen Weg des Menschen zur Glückseligkeit. Von David Kandel für Johann Oporin 1547 zu seiner Lascaris/Cebes-Ausgabe (Nr. 39) geschaffen, aber wohl zu spät eingetroffen, wurde sie erst diesem Druck als Faltblatt beigegeben.

Buchseite

Kolophon am Ende des 2. Bandes