GG 335

Medicorum Schola, Hoc est, Claudii Galeni Isagoge, sive Medicus. Eiusdem Definitionum Medicinalium Liber. Uterque Graece pariter & Latine summo studio ac diligentia in artis Medicae tyronum gratiam excucus, adiecto duplici, Graeco nempe & Latino, rerum ac verborum in utroque memorabilium, locupletissimo Indice. Basel: Thomas Platter und Balthasar Lasius März 1537. 8°.

Im Jahr vor der grossen griechischen Basler Galenausgabe (GG 337) erscheint bei Thomas Platter - dem späteren Rektor der Lateinschule auf Burg - und Balthasar Lasius (Ruch, zuvor Setzer in der Officina Frobeniana), die sich um 1536 mit Johannes Oporin und dessen Schwager Robert Winter zu einer gemeinsamen Offizin zusammengeschlossen hatten, mit einem Druckersignet Winters auf dem Schlussblatt, ein kleiner Sammeldruck zweier Schriften Galens, griechisch und in schon vorliegenden lateinischen Übersetzungen, für den Medizinunterricht an der Basler und andern Universitäten, als solcher zusätzlich schon durch den adhoc beiden Schriften gegebenen Sammeltitel "Schule der Ärzte" gekennzeichnet. Herausgeber ist der aus Baden-Baden stammende Basler Ordinarius für theoretische Medizin (seit 1536, nach Studien in Heidelberg) und Hausarzt Bonifacius Amerbachs Sebastian Singkeler (†1547). Die Übersetzung der Isagoge - Einführung in die Medizin - war 1529 in einem Sammeldruck (GG 328) mehrerer Schriften Galens in neuen Übersetzungen und Bearbeitungen von Johannes Guinterius bei Herwagen erschienen, die der Medizinischen Definitionen von Jonas Philologus, das heisst: ebenfalls Guinterius, 1528 in Paris, 1529 nochmals in Paris und in Köln. Singkeler widmet seine Ausgabe als Arzt und Professor der Basler Akademie (Universität) den Studenten seiner Kunst: Den Studienanfängern der heiligen Medizin, der ersten unter den Freien Künsten zum Empfang und als Hilfe lasse er Galens Einführung in die Medizin und seine medizinischen Definitionen griechisch und lateinisch drucken, mit einem zweisprachigen Index (der griechische zwischen Widmung und griechischem Text, der lateinische den Übersetzungen folgend, in diesem auch die in den Übersetzungen belassenen griechischen Fremdwörter): zwei gelehrte und für die Studenten unumgängliche kleine Schriften und aus praktischen Gründen als Handbüchlein gedruckt. Dazu habe ihn Johannes Oporin mit seinem Einsatz für die Studien eingeladen. Er habe gehofft, dass dieser, damit die Ausgabe vollständiger und den Studenten willkommener würde, sie mit ihm besorge. Welche Kenntnis der Kunst und der Sprache sie sich, Tag und Nacht, aus ihr aneignen könnten, würden sie selber merken. Eines wage er zu versprechen: wer sie sorgfältig durcharbeite, dürfte einen leichteren Zugang zu allen Schriften Galens haben.

Aus Besitz eines Abr. Bändter stud. med. 1733, dann Daniel Hubers: L e V 22

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: Le V 22

Illustrationen

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Titelseite

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2alphar: Vorrede des Herausgebers Sebastian Singkeler (Basler Ordinarius für theoretische Medizin seit 1536) mit Widmung an die Studienanfänger der Medizin, 1. Seite.

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2alphav: Vorrede, 2. Seite.

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4alphar: Index zum griechischen Teil, 1. Seite.

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1Br: Anfang des griechischen Teils.

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4Nr: Anfang des lateinischen Teils.

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7Xr: Index zum lateinischen Teil, 1. Seite.

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8Yr: Index zum lateinischen Teil (letzte Seite) und Kolophon.

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Druckermarke von Robert Winter.