GG 363
Tōn hippiatrikōn biblia dyō.
Veterinariae medicinae libri duo, a Ioanne Ruellio Suessionensi olim quidem latinitate donati, nunc vero ijdem sua, hoc est Graeca, lingua primum in lucem aediti. Basel: Johannes Walder 1537. 4°.
1530 waren, in der lateinischen Übersetzung des Leibarztes König Franz I., Botanikers und Kommentators griechischer und byzantinischer Ärzte Jean de la Ruelle (1474-1537) zwei Bücher griechischer Veterinärmedizin erschienen: Veterinariae medicinae libri II.; ein Nachdruck erschien in Venedig 1548. Dazwischen hat in Basel Simon Grynaeus die Sammlung kleinerer Schriften von 17 Ärzten, die Kaiser Konstantinos Porphyrogennetos im 10. Jahrhundert zusammengestellt hat - den Hauptanteil hat der zuerst genannte Apsyrtos (Bithynien 4. Jh. n. Chr.) - im griechischen Original 1537 bei Johannes Walder herausgegeben, mit einer Widmung vom 10. März 1537 an den jungen Johannes Zobelus, somit etwa gleichzeitig mit dem Nachdruck der De Natura stirpium libri tres des Ruellius vom März dieses Jahres bei Hieronymus Froben und Nicolaus Episcopius (Erstdruck Paris 1536). Den jungen Zobel aus Gibelstadt in der Diözese Würzburg kannte Grynaeus offenbar noch von Heidelberg her als seinen Schüler, wo er sich 1528 immatrikuliert hatte. Zu Anfang 1537 weilte er bei Grynaeus in Basel, denn Grynaeus bittet Bonifacius Amerbach, ihm eines seiner beiden Exemplare seiner Euklidausgabe (1533 bei Herwagen erschienen [GG 283]), die vergriffen sei, zu verkaufen, da er ihn studieren möchte. Im März ist er mit einer Empfehlung Amerbachs im Namen des Grynaeus nach Pavia zu Andrea Alciato gezogen, der ihn von Bourges her kennt und schätzt, so dass er der Empfehlung gar nicht bedurft hätte. 1537 dürfte er somit etwa 22/23 Jahre alt sein und die Rechte studieren. In seiner Widmung kommt Grynaeus leider nicht auf die Herkunft des griechischen Textes zu sprechen; dagegen lässt er sich moralisch-pädagogisch breiter über die Bedeutung des Pferdes aus, das durch seine Bedeutung für den Menschen wie durch seinen Adel hohe Achtung und eher Bewunderung verdiene als Blumen, die doch welkten. Dazu denke man an die Reiter und den Lastentransport. So verdiene das Pferd Ruhezeiten und Dank.
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