GG 436

Mikropresbytikon. Veterum quorundam brevium Theologorum, sive Episcoporum sive Presbyterorum, aut sacri ordinis aliorum qui aut tempore Apostolorum, aut non multo post vixerunt, elenchus. Basel: Heinrich Petri September 1550. Fol.

1550 druckt und verlegt Heinrich Petri mit eigener Widmung vom 1. September des Jahres an den österreichischen Landvogt in Schwaben Georg Gienger, den ihm Wolfgang Lazius, Seiner Königlichen Majestät Ferdinand Hofhistoriograph und Leibarzt, Professor der Medizin an der Universität Wien, als Mäzen und Schutzherrn für den Druck anlässlich eines Basler Besuchs gerade noch im August 1550 empfohlen hatte, eine Sammlung "kurzer" früher Kirchenväter griechischer und lateinischer Sprache, auf deren wenig umfangreiche Schriften er in älteren Drucken und "in Handschriften" - zwei Schriften sind nach einer noch heute in Basel erhaltenen Handschrift gedruckt - gestossen sei und die er vor dem Untergang habe retten wollen († 2 v° und 3 v°). Während für die kürzere Predigt des Pantaleon auf S. 587-589 (nach Bl. 54 r°- 56 v° des Menologiums mit Homilien verschiedenster Autoren aus dem 12. Jahrhundert) kein Übersetzer genannt ist, führt uns dessen Nennung für die Verkündigungspredigt des Andreas von Jerusalem bzw. von Kreta, eines der bedeutendsten Prediger und Kirchendichter um 700, Mönch im Grabeskloster in Jerusalem, dann Metropolit von Kreta, auf S. 651- 662 (nach Bl. 111 v° - 124 r° der Handschrift aus Besitz Remigius Faeschs, und das heisst wohl: zuvor Petris; der erste griechische Druck eines Werkes des Andreas: Mscr. F V 29) auch auf die Person des Herausgebers der Sammlung: den Schwiegersohn Petris und Professor 1544 für Griechisch, 1549 der Physik, 1557 der Institutionen Marcus Hopper. Die kleine Schrift des Chromatius hatte in Basel zuvor Heinrich Petris Vater Adam Petri 1528 gedruckt.

Es ist dies der erste einer Reihe von Drucken von Sammlungen früher orthodoxer und antihäretischer Texte aus seiner Offizin. Die 32 Autoren sind auf der Titelseite aufgeführt, in der Reihenfolge des Bandes; in der Vorrede äussert Petri sich kurz zu jedem. Am umfangreichsten sind auf den 632 Seiten die, nach Adam Petris Erstdruck von 1527 (GG 108) und dem eigenen von 1538, unter Philo von Alexandria aufgenommenen Schriften, die in der stark erweiterten nächsten Ausgabe dieser Sammlung (unter dem Titel Orthodoxographa [GG 437]) 1555 nicht mehr erscheinen, wie auch der andere Voraus-Christ Aristeas, der hier mit Olympiodor und Gregorius Neocaesariensis, ebenfalls mit allen Marginalien, nach Bebels Sammeldruck von 1536 abgedruckt ist.

Ex libris Bibliothecae Academiae Basiliensis: F J VII 3 Nr. 1.

Abbildungen siehe Seiten 706-709

Bibliothekskatalog IDS

Signatur: FJ VII 3:1

Illustrationen

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Besitzervermerk auf Spiegelblatt: "Ex libris Bibliothecae Academiae Basiliensis"

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Titelseite mit Angabe der 32 enthaltenen Werke

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Vorrede von Heinrich Petri an den österreichischen Landvogt in Schwaben Georg Gienger, 1. Seite

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Vorrede, 2. Seite

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Vorrede, 3. Seite

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Vorrede, 4. Seite

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Anfang der Schrift 'De luminibus sanctis sermo' von Pantaleon, vgl. dazu die Handschrift Cod. Basil. FV 29 fol. 54

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Anfang der Schrift 'In S. Mariae Deipatrae salutationem sermo' von Andreas von Jerusalem; vgl. dazu die Handschrift Cod. Basil. FV 29 fol. 111b

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Kolophon

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Druckermarke von Heinrich Petri

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Anfang der Schrift 'De luminibus sanctis sermo' von Pantaleon in einer Handschrift aus dem 12. Jh., welche für das Mikropresbytikon als Druckvorlage diente, wie man anhand der Korrekturen mit rotem Stift feststellen kann (Cod. Basil. FV 29 fol. 54)

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Anfang der Schrift 'In S. Mariae Deipatrae salutationem sermo' von Andreas von Jerusalem (Spalte rechts) in einer Handschrift aus dem 12. Jh., welche für das Mikropresbytikon als Druckvorlage diente, wie man anhand der Korrekturen mit rotem Stift feststellen kann (Cod. Basil. FV 29 fol. 111v)