GG 438
Haereseologia, hoc est Opus veterum tam Graecorum quam Latinorum Theologorum, per quos omnes, quae per Catholicam Christi Ecclesiam grassatae sunt, haereses confutantur, & summa omnia Theologiae capita quaestionesque... explicantur. Basel: Heinrich Petri September 1556. Fol.
Nochmals auf fast 800 Seiten bringt diese Sammlung "Sektenlehre" Kirchenschriften, nun allein von Autoren des 4. und 5. Jahrhunderts (dazu eine antiarianische des 8. und eine antitürkische des 15. Jahrhunderts) und beschränkt auf Kampfschriften zur Verteidigung ihrer jeweiligen Orthodoxie, ihrer "vera fides", gegen die "häretischen Irrlehrer". Diese Sammlung widmet Johannes Herold im Einklang mit Petri (Bl. +3 oben) in seiner durch die Glaubenskriege zerrissenen Zeit als einem der von ihm Gerühmten, die nicht nur durch Rang, Tugend und Weisheit hervorragen, sondern aus christlicher Milde auch die Anhänger einer andern Konfession anerkennen: Georg von Österreich, einem unehelichen Sohn Maximilians, Bischof von Lüttich. In der Widmung verweist er auch auf die Verdienste seines Freundes Daniel Mauch, Jurist und Domscholaster in Worms, und auf die Öffnung der Dalberg-Bibliothek durch den nunmehrigen Bischof von Worms, den Empfänger der Widmung der Orthodoxographa (GG 437), Theoderich von Bettendorf, zur Konsultation ihrer Handschriften vor wenigen Monaten. Anders als bei den Wiederholungen aus dem Mikropresbytikon (GG 436) in den Orthodoxographa findet sich hier kein Autor, bzw. kein Text eines in die Orthodoxographa aufgenommenen Autors wieder abgedruckt. Wie der Druck von 1555 (GG 437) bietet im übrigen auch die Haereseologia Kurzbiographien der Autoren gleich zu Beginn (1550 hatte Petri diese in seinen Widmungsbrief eingeflochten). Die Gewissenhaftigkeit bei der Zusammenstellung der Sammlung durch den Herausgeber und den Drucker zeigt sich bei dem recht umfangreichen Teil der theologischen Schriften und Gedichte des Laktanz, wo man auf S. 558-564 dessen Gesamtwerk auch die seit der Aldina von 1515 zahlreichen Laktanzdrucken, u.a. auch denen Cratanders von 1521 und Cratanders und Bebels von 1532, beigegebene Interpretatio der griechischen Wörter in seinem Werk von Marcus Musurus, in diesem Druck, in dem alle griechischen Werke in Ãœbersetzung erscheinen, sinnvoll, ebenfalls beigefügt hat.
Aus Museum Rem. Faesch: F N P I 13
Bibliothekskatalog IDS
Signatur: FNP I 13