GG 386
Symphōnia, ē Syllexis tēs Diathēkēs tēs Kainēs. Syllexantos Xystou tou Betoulēïou ... grammatodidaskalou.
Novi Testamenti Concordantiae Graecae, Opus magno usui omnibus Sacrarum scripturarum vere studiosis futurum: singulari nuper Xysti Betuleii , bonarum literarum apud inclytam Vindelicorum Augustam doctoris, industria collectum, inque lucem editum. Basel: Johannes Oporin Januar 1546. Fol.
Konkordanzen zur lateinischen Bibel gibt es seit dem 13. Jahrhundert, im Druck seit spätestens 1474, eine griechische des Euthalios Rhodios, hiernach angefertigt, aber ungedruckt und im Westen unbekannt geblieben, seit dem 13. Jahrhundert. Sie sind nicht verwendbar für das Neue Testament in der Ursprache, seit man auch dieses im Westen studiert, und weisen Lücken auf. So hat der Augsburger Humanist und Dichter Sixt Birk, seit 1536 Rektor der Schule zu St. Anna in seiner Heimatstadt in acht Jahren eine solche zusammengestellt. Bekannt ist er vor allem durch seine deutschen biblischen Dramen, die er in Basel, und seine lateinischen Schuldramen, die er in Augsburg aufgeführt hat. Nach Studien in Erfurt und Tübingen hatte er sich mit Stipendium 1523 in Basel immatrikuliert, hier bei Glarean Griechisch, bei Pellican Hebräisch, bei Oecolampad Theologie und bei Bonifacius Amerbach Jurisprudenz studiert, daneben bei Basler Druckern als Korrektor gearbeitet, dann als Lehrer, schliesslich, bis 1536, als Rektor einer Lateinschule.
In Verbindung mit seinem Lehrberuf, führt er in seiner Widmung an die Augsburger Bürgermeister Johannes Welser und Jakob Herbrot aus, der dem Fortschritt der Knaben diene, habe er die Aufgabe, diese Konkordanz zu schaffen, auf sich genommen, unter Zuspruch seines Kirchenvorstehers Bonifacius Lycosthenes: denn die lateinischen Konkordanzen genügten trotz ihres grossen Nutzens nicht mehr für das Theologiestudium: wegen der Abweichungen in den Übersetzungen des Erasmus und der Vetus Latina, oft sogar beim selben Übersetzer. Er werde keinen geringeren Dank ernten als der Autor der hebräischen Konkordanz (wohl Isaac Natan gemeint, dessen 1437-47 nach Vorbild der lateinischen entstandenen Konkordanz 1523 in Venedig, 1556 dann auch in Bearbeitung Anton Reuchlins in Basel erschienen ist). Später hätten ihn Ambrosius Blaurer, Simon Grynaeus, Wolfgang Musculus und sein geschätzter Basler Lehrer Wolfgang Wyssenburg in der Arbeit ermuntert. Mühsamer als die fünf Jahre der Niederschrift seien die folgenden drei der Verteilung der Wörter gewesen. Doch der Nutzen des Werkes, widerstreitende Ansichten versöhnen zu können, habe ihn geleitet.
In der folgenden Vorrede an den Leser weist er noch darauf hin, dass ein gewisser Theologe vor ihm ein ähnliches Werk begonnen gehabt habe. Auf seine Verbesserungsvorschläge hin habe er es aber aufgegeben. Zudem habe er aus den Mängeln der lateinischen Konkordanzen gelernt: aus dem Fehlen (ausser der Konkordanz des Johannes de Segovia in Basel) aller aklita (Inflexibilia), die entscheidend zum Verständnis beitragen könnten, und aus übersetzungsbedingten Lücken. Eine Erschwerung sei gewesen, dass in den griechischen Bibeldrucken mit Ausnahme des grossen Neuen Testaments Frobens die in den lateinischen Drucken üblichen Kapitelkennzeichen fehlten. Hierbei handelt es sich um die 1516 (GG 16), 1519 (GG 380), 1522, 1527, 1535, 1539/40 und 1541 in der Frobenschen Offizin erschienene griechisch-lateinische Folioausgabe des Erasmus.
Altbestand der Bibliothek, wohl Geschenk des Druckers: F G V 58 Nr. 1
Bibliothekskatalog IDS
Signatur: FG V 58:1