GG 457
Ta tou Makariou Ioannou tou Damaskēnou Erga.
Beati Ioannis Damasceni Opera omnia, quae quidem extant: maxima parte hactenus non visa. Item Ioannis Cassiani Eremitae non prorsus dissimilis argumenti Libri aliquot... Basel: Officina Henricpetrina September 1575. Fol. D 74 (2mal).
Zweimal hatte Heinrich Petri 1535 (GG 453) und 1539 (GG 454) die ihm greifbaren Übersetzungen von Schriften des Johannes Damascenus gedruckt, sodann zweimal 1548 (GG 455) und 1559 (GG 456) zusammen mit den ihm greifbaren griechischen Originalen, beide Male von seinem Schwiegersohn herausgegeben, dem Basler Professor u.a. für Griechisch Marcus Hopper, 1559 vereinigt mit den Werken Cassians. 618 + 99 Seiten hatte die Ausgabe von 1548 umfasst, 1047 die von 1559 (davon Damascenus 656). 1275 Seiten umfasst diese dritte Ausgabe von 1575: 'Opera... maxima parte hactenus non visa', zu einem sehr grossen Teil bisher nicht gesehene Werke, kündet der Titel an - nun, nimmt man es zahlenmässig, so stehen elf Werken von 1559 immerhin deren sechzehn von 1575 gegenüber; die umfangreichen und - bis auf die drei Schriften über die Bilderverehrung - auch bedeutendsten Schriften fanden sich schon 1559 abgedruckt. Hinzugekommen ist aber für alle Schriften der originale Text, sowohl für die 1559 noch nur in Übersetzung gedruckten wie für die neuen, bis auf die zwei Predigten zum Tod der Maria, für 'De haeresibus', den Dialog eines Christen mit einem Sarazenen und die 'Historia' von Barlaam und Josaphat, zudem eine zweite lateinische Übersetzung (zu der Oecolampads) der Predigt über die Totenfürbitte, von Ludovico Nogarola. In der Praefatio wird auf diese neuen Schriften hingewiesen. Ungewöhnlich, aber keineswegs einmalig ist hier das Verfahren, dass man die Widmungsvorrede Hoppers an den Churer Bischof von Planta zwar unter seinem Namen, mit angepasstem Datum von nun dem 1. August 1575, belassen, aber dem neuen Inhalt der Ausgabe in ihrem mittleren Teil angepasst hat - Hopper ist aber seit 1564, Bischof von Planta seit 1565 nicht mehr am Leben. So wird nun, nach wörtlicher Übernahme der alten Vorrede bis dahin, der Reihenfolge der Schriften im Buch entsprechend, unter Nr. 3 auf die zwei Predigten zum Tode Marias und die über das Jüngste Gericht hingewiesen, dann, nach weiterer Textübernahme zu Schriften von 1559, auf den Traktat über die Gottesebenbildlichkeit des Menschen, weiter unten auf den Dialog eines Rechtgläubigen (Orthodoxi) mit einem Manichäer, die Schrift über die komposite Natur Christi, eine kleine Schrift des Theodorus Confessor, darauf dass die Vita des Damascenus nun, ebenfalls zweisprachig, hier unter seine Werke eingereiht sei, schliesslich recht ausführlich auf die letzten, ebenfalls zweisprachig gedruckten neuen Schriften, die drei Reden über die Verehrung der heiligen Bilder, in denen sich Damascenus gegen die Ikonoklasten gewandt hat, worin auch über die Verehrung schlechthin und ihre Arten gehandelt werde. Zum griechischen Text des 'Dialogus de Manichaeorum haeresi' hat sich in der Basler Bibliothek aus Faeschischem und damit zuvor petrinisch-henricpetrinischem Besitz ein Teil der handschriftlichen Druckvorlage (Kap. 66 bis Schluss: S. 552 unten - 566) mit den Setzerzeichen erhalten. Der ungenannte Herausgeber dieses neuen, stark und wesentlich erweiterten Druckes ist unbekannt. Er hat mit dieser Ausgabe nicht Unbedeutendes für die Kenntnis des byzantinischen Theologen geleistet. Die drei Reden für die Bilderverehrung waren griechisch 1553 in Rom, lateinisch 1554 in Venedig erschienen (welche Übersetzung von Pietro Francesco Zino hier abgedruckt ist), der Manichäerdialog, für den Erstdruck für beide Sprachen angegeben wird, einzeln erst 1572 in Padua. Petris Ausgabe blieb allein bis 1712, da Michel Lequien die Werke in Paris neu herausgab und gemäss der auch schon Hopper vorliegenden Widmung vor den Dialectica die 'Quelle' mit 1.) heidnischer Philosophie, 2.) Häresien, 3.) Lehren der Kirchenväter wieder zusammenfügte. Alle Abweichungen und Ergänzungen unserer Ausgabe deuten auf einen Theologen als Herausgeber: Johann Jacob Grynaeus. Die heutige Signatur der Handschrift: 0 II 17c.
Erst- oder früher Besitzer ein I H D: auf Einband: f a 356
Bibliothekskatalog IDS
Signatur: fa 356