UB Hauptbibliothek, Vortragssaal (1. Stock)
Buchgeschichte erfahrbar machen: eine neue Reproduktion von Andreas Cratanders Ciceronis opera (1528)
Die Vernissage feiert das Erscheinen der ersten vollständigen Reproduktion der gesammelten Werke des römischen Redners, Philosophen und Staatsmannes Marcus Tullius Cicero, die der humanistische Drucker Andreas Cratander 1528 in Basel erarbeitete und veröffentlichte.
Cratanders Cicero-Ausgabe ist ein besonders eindrückliches Beispiel der humanistischen Editionstechnik und Buchkultur, wie sie seinerzeit in Basel blühte und hat in der akkuraten Dokumentation der handschriftlichen Quellen, auf der ihr Text beruht, ebenso wie in der Präsentation und Erschliessung des Textes mit Verzeichnissen, Querverweisen und Kommentaren neue Standards gesetzt. Sie stellte dabei einen wichtigen Beitrag zu den Debatten um den Wert von Tradition, Sprache, Stil und von Büchern selbst dar, die sich unter den humanistischen Gelehrten gerade an der Auseinandersetzung mit Ciceros Werk entzündet hatten. Von diesen Debatten legen auch die zahlreichen handschriftlichen Notizen des Basler Gelehrten Martin Borrhaus beredtes Zeugnis ab, die sich im reproduzierten Exemplar der Universitätsbibliothek Basel erhalten haben.
Während Cratanders Cicero wie viele alte Drucke als Digitalisat verfügbar ist und am Computerbildschirm studiert werden kann, ermöglicht es die neu beim Schwabe Verlag erschienene Edition ihren Leser*innen, die beiden monumentalen Folianten, die zusammen fast 2000 Druckseiten umfassen, in Händen zu halten, und macht so ein Stück Buchgeschichte unmittelbar erfahrbar.
Treffpunkt: 18.00 Uhr, UB Hauptbibliothek, Vortragssaal (1. Stock)
Apéro im Anschluss
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
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