Die UB, Ihre Partnerin für Digital Humanities
Die UB hat spezifische Kompetenzen insbesondere im Bereich der Historischen Bestände. Sie unterstützt Forschungsvorhaben der Digital Humanities aktiv, vor allem durch:
- Fachspezifische Beratung zu den historischen Beständen der UB für Forschung, Ausstellungen, Editionen: Wir zeigen Ihnen auf, wo Sie an der UB oder auch ausserhalb Quellen für Ihr Forschungsvorhaben finden. Wir unterstützen Editionen und Ausstellungen mit Beständen der UB.
- Projektspezifische Digitalisierung im kleinen oder grossen Rahmen: Wir klären mit Ihnen den Bedarf an digitalisierten Quellen und machen Ihnen eine Offerte oder verweisen Sie an geeignete Dienstleister. So können Sie Ressourcen für die Digitalisierung in Ihrem Projekt einplanen. Kleinere Digitalisierungswünsche können im Digitalisierungszentrum in Auftrag gegeben oder direkt aus dem Katalog geordert werden (EOD).
- Unterstützung bei der Zusammenstellung, Bearbeitung und Anreicherung digitaler Korpora: Wir unterstützen Sie bei der Planung Ihres Forschungsprojekts, zeigen Möglichkeiten und Standards auf und bieten Hilfestellungen beim Metadatenmanagement und bei der Datenextraktion (OCR oder HTR) an.
- Plattformen für Digitalisate: Forschungsfragen verlangen oftmals nach speziellen Lösungen. Die UB bietet Ihnen in der Projektierungsphase Unterstützung an, sei es in der Erarbeitung eines Prototyps oder einer neuen Schnittstelle. Unser Ziel ist es, digitale Forschungsprojekte mit und um unsere Bestände zu ermöglichen.
Arbeiten mit digitalisierten Historischen Beständen
Die digitalisierten Quellen der UB sind auf den Publikationsplattformen zugänglich und nutzbar. Offene Werkzeuge und Download-Optionen erlauben eine weitergehende digitale Bearbeitung. Bei spezifischen Anforderungen arbeiten wir mit RISE, dem Digital Humanities Lab der Universität Basel oder anderen Partnern wie DaSCH zusammen.
Die UB investiert grosse Ressourcen in die Digitalisierung ihrer Historischen Bestände. Aktuell sind rund zwei Prozent aller Materialien digitalisiert. Bei einer Recherche in den Katalogen sehen Sie, ob ein Werk bereits digitalisiert vorliegt. Digitale Quellen der UB finden Sie in Portalen:
- swisscollections: Ihr Sucheinstieg zu historischen und modernen Sammlungen in Schweizer Bibliotheken und Archiven
- e-rara: Digitalisierte alte Drucke aus Schweizer Bibliotheken
- e-manuscripta: Digitalisierte Quellen aus Schweizer Bibliotheken und Archiven
- e-codices: Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz
Und was, wenn meine Quelle noch nicht digitalisiert ist? Kontaktieren Sie uns, wir sagen Ihnen gerne, welche Möglichkeiten es gibt.
Die UB hat Prozesse etabliert, die eine flexible und auf die Bedürfnisse der Forschung zugeschnittene Digitalisierung ermöglichen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Forschungsprojekte auch mit grösseren Korpora innert 6-12 Monaten mit den notwendigen digitalisierten Quellen aus unserem Bestand zu beliefern. Die Anforderungen an die Digitalisierung erarbeiten wir direkt mit Ihnen. Wenn die Standarddienste zu kurz greifen, entwickeln wir die notwendigen Schnittstellen, damit Sie die Daten in Ihrem Projekt nahtlos bearbeiten können.
Ein Quellenkorpus wird auch digitalisierte Dokumente und Volltexte aus anderen Institutionen im In- und Ausland umfassen. Besonders nützlich finden wir:
- Europeana: Europas digitales Kulturerbe
- Biblissima: Digitale Texte von der Antike bis ins 18. Jahrhundert
- TextGrid Repository: Langzeitarchiv für nachnutzbare geisteswissenschaftliche Forschungsdaten, umfasst den Textkorpus Digitale Bibliothek
- Deutsches Textarchiv: Sammlungen und Korpora von deutschsprachigen Texten
- Gale Primary Sources: Eine riesige Sammlung von historischen Zeitungen und Dokumenten auf Englisch. Das Digital Scholar Lab bietet niederschwellige Analysemöglichkeiten. Zugang exklusiv im Netzwerk der Uni Basel.
- Fulltexts of the Digitized Collections of the Berlin State Library: Aufbereitetes Datenset der digitalisierten Stellen der Stabi Berlin
Sehr oft sind die Quellen zur Bearbeitung einer Fragestellung auf verschiedene Plattformen verteilt. Viele Digitalisate lassen sich über den Standard IIIF (International Image Interoperability Framework) zu einem eigenen Datenset zusammenzufügen. Hierzu eignet sich beispielsweise der Manifest Editor. Dieser erlaubt es, mehrere Werke oder Teile daraus in einem sogenannten IIIF-Manifest abzuspeichern. Ein solches Manifest kann online publiziert werden. Dadurch kann das Datenset in der Darstellung direkt verlinkt und mit anderen geteilt werden. Das ZB-Lab der ZB Zürich hat für den Einstieg in die Arbeit mit IIIF kurze Videotutorials zusammengestellt.
Natürlich können Sie die Quellen auch herunterladen und lokal Ihre eigene Sammlung zusammenstellen. Für e-manuscripta und e-rara gibt es Scripts der UB Bern.
Die Digital Humanities verfügen über eine Vielfalt an Tools und Methoden. Einige davon finden wir besonders nützlich.
- nodegoat ist ein Tool zur Erstellung von Datensets basierend auf eigenen Datenmodellen und ermöglicht relationale, räumliche und chronologische Analyse und Visualisierungen der Daten. Angehörige der Uni Basel wenden Sie für einen Zugang an RISE.
- Transkribus ist eine Plattform für automatische Segmentierung und Transkription von historischen Dokumenten. Angehörige der Uni Basel können vergünstigte Credits beziehen, bitte kontaktieren Sie RISE. Eine Alternative ist eScriptorium.
- Music Encoding Initiative (MEI) ist ein gemeinschaftlich getriebenes, Open-Source-Projekt zur Entwicklung einer maschinenlesbaren Kodierung von Musiknotationen.
- Text Encoding Initiative (TEI) ist ein Dokumentenformat, welches auf XML basiert und mittlerweile als Standard zur Auszeichnung und Codierung von Texten verwendet wird. Die TEI Guidelines werden heute weitläufig in allen Bereichen angewendet.
- OpenRefine ist ein mächtiges Open-Source-Programm zur Datenbereinigung und -umwandlung.
- Gephi ist ein Open-Source-Tool zur Datenvisualisierung und Netzwerkanalyse.
- DataWrapper erlaubt die Erstellung von Diagrammen und Karten auf der Basis Ihrer Daten. Geodaten von geojson können einfach importiert werden.
- The Vistorian ist ein Open-Source-Tool für interaktive Netzwerkvisualisierungen.
- StoryMap ermöglicht es, Narrative auf Karten- oder Bildmaterial darzustellen. Benötigt einen Google Account.
- Voyant Tools ist ein webbasiertes Programm für Textanalyse. Es erlaubt die Arbeit mit Texten und/oder (selbst erstellten) Textkorpora in unterschiedlichen Formaten.
- INCEpTION ist eine Plattform für semantisches Annotieren
- Orange Data Mining erlaubt Textanalysen aller Art mit Machine Learning.
- Obsidian ist eine Forschungsumgebung, welche beim Zusammenstellungen von Quellensammlungen und beim Schreiben hilfreich ist.
Wir garantieren die Nachhaltigkeit unserer eigenen digitalisierten Bestände. Nachhaltigkeit heisst in diesem Zusammenhang, dass wir eine ressourcenschonende langfristige Archivierung anstreben. Gerne unterstützen wir Sie im Bereich des Datenmanagements und der Archivierung der Forschungsdaten.
Noch mehr Links
- Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities (DARIAH-DE)
- CLARIN-CH: Zugang zu Korpora in vielen verschiedenen Sprachen
- Linksammlung Brechtbau-Bibliothek Universität Tübingen
- Python Digital Toolbox der UB Bern
- Social Sciences & Humanities Open Marketplace
- Text Analysis Portal for Research (TAPoR) 3
- The Programming Historian
- Toolsammlung forschungsdaten.info
- What is Digital Humanties - Definitionen