Ein Buch mag noch so spannend sein, irgendwann muss man innehalten, ein Lesezeichen zwischen die Seiten legen, sich in den Sessel zurücklegen und tief durchatmen. Das Lesezeichen markiert die Stelle, wo man sich befindet, lässt einen aber auch zurückblättern und vorwegnehmen, wie es weitergeht. So funktioniert auch unser «Bookmark».
Damit halten wir inne, blicken zurück auf die vergangenen Monate und geben Ihnen einen Einblick, was die künftigen Projekte, Pläne und Herausforderungen sind. Selbstredend können wir in diesem Kontext nur eine Auswahl vorstellen. Unser bookmark schlägt auch eine Brücke zwischen den traditionellen Formen eines Jahresberichts und dem digitalen Format. So finden Leser*innen zu vielen Themen weitere Informationen auf unserer Website und können sich so gezielt vertiefen. Insofern versinnbildlicht das neue Format auch die Vorgabe, zunehmend digital aufzutreten, die Wertschätzung für das gedruckte Medium aber bewusst weiterzupflegen.
Alice Keller, Direktorin der UB
Versteckte Begleiter, afghanische Zeitdokumente und Historiker-Nachlass
KULTURERBE SICHERN UND ERSCHLIESSEN
Ausstellungen
PAST & POST. Fotografie in Archiv und Netz
Ausstellung in der UB Hauptbibliothek vom 19. August bis 19. Oktober 2022
Basel ist reich an Fotografie, aktueller wie historischer. Um einen nachhaltigen und sinnstiftenden Umgang damit zu fördern, lud die Christoph Merian Stiftung zwei Institutionen zur Zusammenarbeit ein: den Verein BelleVue – Ort für Fotografie und das Staatsarchiv Basel-Stadt. Gemeinsam entwickelten sie das vierteilige Kooperationsprojekt «Im Bild – Archivierte und zeitgenössische Fotografie im Dialog».
Laboratorien der Toleranz. Castellio und sein Erbe
Ausstellung in der UB Hauptbibliothek vom 11. November 2022 bis 2. März 2023
Als Zentrum des Buchdrucks, Wirkungsstätte von Erasmus und durch seine religionspolitische Vermittlerrolle wurde Basel in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Ort, an dem religiöse Dissidenten und Vertreter der radikalen Reformation Zuflucht fanden. Sie führten untereinander und mit Basler Bürgern eine vielstimmige und vielsprachige Diskussion. Als 1553 der Spanier Michael Servet im Genf Calvins wegen Ketzerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, wurde Basel zum Zentrum der Proteste.
Die Einführung der Pockenimpfung in Basel 1756
Bibliotheksvitrine im Historischen Museum Basel
Unsere Vitrine im Historischen Museum Basel widmete sich der Einführung der Pockenimpfung in Basel 1756. Im 18. Jahrhundert waren die Pocken weit verbreitet und endeten oftmals tödlich oder mit bleibenden Schäden. 1756 wurden in Basel die ersten Impfungen durchgeführt an den Bernoulli-Söhnen. Der 12-jährige Johann III Bernoulli behandelte danach in einer lateinischen Rede die "Inokulation" und ihre Geschichte.
Mehr dazu finden Sie hier.
500 Jahre Lutherbibel
Vitrinenausstellung in der Basler Papiermühle
Im September 1522, pünktlich zur Leipziger Buchmesse, veröffentlichte Martin Luther seine Übersetzung des Neuen Testaments. Kaum ein Werk hat seine Zeit und die nachfolgenden Jahrhunderte so geprägt wie dieses. Als Textgrundlage verwendete Luther die griechisch-lateinische Urtextausgabe des Neuen Testamentes, die 1516 bei Johannes Froben in Basel erschienen war. In ihr überarbeitete Erasmus von Rotterdam die damals gültige lateinische Fassung des Neuen Testaments (Vulgata), wodurch die Reformation einen enormen Aufschwung erhielt.
Mehr Information dazu finden Sie unter diesem Link.
Musik für Kenner und Liebhaber
Lesesaalvitrine in der UB Hauptbibliothek
Die Universitätsbibliothek besitzt einen reichen Bestand an Gitarrenliedern aus der gemeinhin als «Biedermeier» bezeichneten Zeit, in welcher solche Musikdrucke eine Hochkonjunktur erlebten, deren Stücke vom Schwierigkeitsgrad her auch für «gebildete Laien» geeignet waren. Komponiertes Kunstlied und ursprünglich mündlich tradiertes Volksliedgut erlebten einen Prozess der gegenseitigen Befruchtung. Sowohl das Klavier als auch die Gitarre waren dabei typische Begleitinstrumente, wobei der Gitarrenspieler sich oft selbst begleitete, während er das Lied sang. Neben Partituren für jedes dieser Instrumente sind Musikdrucke verbreitet, die zwei alternative Begleitungen vorsehen, nämlich für Klavier oder Gitarre. Einige Kostproben davon können derzeit in der Lesesaalvitrine betrachtet werden.
Vor Ländergrenzen machte diese Mode keinen Halt. Um das Zielpublikum zu vergrössern, setzten viele Schweizer Verleger auf zweisprachige Editionen, bei denen der Melodie neben dem deutschen oder mundartlichen Originaltext auch eine französische Übersetzung unterlegt wurde. Oft zeigen Titelvignetten alpenländische Landschaftsansichten oder bilden Episoden des Alltagslebens ab.