GG 394
Divi Ioannis Chrysostomi De orando deum, libri duo, Erasmo Rot. interprete. Adiuncti sunt ijdem Graece, ut lector conferre possit. Basel: Johannes Froben April 1525. 8°.
Schon 1504 hat Jacob Wolff von Pforzheim in Basel für den Verlag Wolfgang Lachners, des späteren Schwiegervaters Johannes Frobens, den Venezianer Erstdruck der Schriften des Kirchenvaters Johannes Chrysostomus aus Antiochia (4. Jh.), des Erzbischofs von Konstantinopel und grössten Predigers der Ostkirche, von 1503 nachgedruckt; auch der folgende lateinische Druck des Gesamtwerks erschien in Basel, 1517 bei Froben, die nächsten zwei in Basel bei Andreas Cratander 1522 (GG 390) und 1525, bei diesem 1519 und 1523 auch drei Erstdrucke neuer Übersetzungen (GG 388) (GG 391) (GG 392), und auch der sechste Druck in 5 Bänden erschien, mit neuen Übersetzungen des Erasmus, die zum Teil schon 1527 in einem Sammelband erschienen waren, und nach Durchsicht der griechischen Vorlagen, nochmals in Basel, nach dem Tode Johannes Frobens bei seinen Nachfolgern Hieronymus Froben, Johannes Herwagen und Nicolaus Episcopius (GG 404), weitere, nun neben Pariser Drucken, 1539, 1547 und 1558. Die ersten griechischen Gesamtausgaben erschienen erst 1609-1633 in Paris und gleichzeitig 1610-1612 in Eton. Ein erster kleiner griechischer Sammeldruck mehrerer Schriften erschien ebenfalls in Basel: 1529 kurz nach dem Tode Frobens in der Officina Frobeniana seiner Nachfolger. Er blieb die einzige Sammelausgabe bis 1609. Auch die ersten Drucke einzelner Schriften in der Originalsprache erschienen, mit zwei Ausnahmen, in Basel bei Froben, in den Jahren 1525-1527: im Frühling 1525 als erste Schrift über Würde und Bürde der Priesterschaft Oti pollou men axiōmatos... und die unsere, im folgenden Jahr der Kommentar zum Philipperbrief (GG 396) und De fato (GG 395), alle mit Übersetzung und herausgegeben von Erasmus, schliesslich 1527 zusammen mit zwei kurzen Briefschriften des Erasmus sein Logos eis ton Makarion Babylan (GG 398). Unsern kleinen Druck hat Erasmus am 30. März 1525 aus Basel dem Abt von Mittelburg Maximilian von Burgund gewidmet: Er habe nach dem Erfolg seines Büchleins über die Art, zu Gott zu beten - im Oktober 1524 bei Froben erschienen - durch Fügung unter den Reden des Johannes Chrysostomus deren zwei bisher unübersetzte zum selben Thema gefunden. Ein Vergleich habe allerdings die Überlegenheit der Schriften des Chrysostomus gezeigt. Das griechische Original habe er seiner Übersetzung beigegeben, um nicht seiner Verheimlichung beschuldigt werden zu können. Er, Maximilian, brauche allerdings solche Aufforderungen zum Gebet nicht, der er schon als Jüngling ins Kloster gegangen sei.
In Sammelband von Drucken Frobens, die dieser der Basler Kartause geschenkt hat: F J IX 16 Nr. 1.
Bibliothekskatalog IDS
Signatur: FJ IX 16:1